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feuerwehr 5000 Euro sichtbare Anerkennung

Kein Brand, doch die Feuerwehr ist drei Tage auf der Großbaustelle an Halberstadts Kühlinger Straße. Aus zwei Gründen: Ausbildung und 5000 Euro.

Von Sabine Scholz 15.09.2017, 09:32

Halberstadt l Jan Haunschild, Andy Brennecke, Kai Ehelebe, Uwe Pötsch, Tobias Beyer und Sven Gerecke sind gemeinsam mit Ingo Wetzel und Jörg Kelle in die Kühlinger Straße ausgerückt, samt Drehleiter. „Operativ-taktisches Studium“, heißt die Ausbildungseinheit, die die diensthabene Wachabteilung auf der Großbaustelle Lindenhofterrassen absolviert. „Mindestens einmal im Monat steht das auf dem Plan“, erklärt Feuerwehrchef Jörg Kelle. Dabei sind die Wehrleute in Firmen, Schulen oder Einrichtungen unterwegs. Dort, wo viele Menschen wohnen oder zeitweise zusammen sind, oder wo es aufgrund besonderer verwendeter Materialien wichtig ist, sich sofort zurechtzufinden. Die Gegebenheiten vor Ort nimmt man auf, wenn man vor Ort ist.

Dass auch eine Baustelle dazugehört, löst bei den Feuerwehrmännern kein Erstaunen aus. „Auch hier kann viel passieren“, sagt Kelle und meint nicht nur Feuer, sondern auch schwere Unfälle. Um zu wissen, wie die Anfahrtswege sind, wo die Fahrzeuge am günstigsten stehen, um die unterschiedlichen Gebäudeteile zu erreichen, gibt es schon im Vorfeld solch großer Bauvorhaben eine enge Zusammenarbeit, berichtete Beate Grebe. Da werden Stellflächen für die Feuerwehrfahrzeuge sowie Zufahrten ausgewiesen und gegebenfalls korrigiert.

Brandschutzbelange sind wichtig, nicht nur, weil der Gesetzgeber klare Vorgaben macht. Als Chefin der Halberstädter Wohnungsgesellschaft HaWoGe ist sie froh über die unkomplizierte fachliche Zusammenarbeit. Und darüber, dass die Wehr jederzeit einsatzbereit ist. „Wir haben es der Feuerwehr Halberstadts zu verdanken, dass 2015 bei einer Serie von Brandstiftungen in der Altstadt kein Mensch zu Schaden gekommen ist“, sagt Grebe. Von daher sei die Unterstützung der Wehr eine Herzensangelegenheit.

Als die Wohnungsgesellschaft am 9. Juni ihr 25-jähriges Firmenbestehen feierte, waren Gäste aus Politik und Wirtschaft zur Festveranstaltung eingeladen, und diese wurden um eine Spende für den Feuerwehrförderverein „Sankt Florian“ gebeten, berichtete Beate Grebe am Mittwochnachmittag, als sie mit einem symbolischen Scheck in der Hand die diensthabende Wachabteilung auf der Baustelle an der Kühlinger Straße begrüßte. Stellvertretend für alle Wehrleute in Halberstadt, wie sie betonte.

Die Gäste des Firmenjubiläums waren spendenfreudig und es kam „ein sehr stattlicher Betrag zustande“, wie Grebe sagte. Konkrete Zahlen wollte sie nicht nennen. Nur, dass dieser Betrag von der HaWoGe auf 5000 Euro aufgerundet wurde.

Sie versteht die Spende, die Stefan Walther als Vorsitzender des Feuerwehrfördervereins entgegennahm, als „einen besonderen Dank an all jene, die Leben retten: unsere Feuerwehr. Und weil, wie gesagt, die Feuerwehr darüber hinaus für die HaWoGe ein kompetenter Partner ist, wenn es bei den Bauvorhaben des Unternehmens um Fragen des Brandschutzes, um Rettungswege und ähnliches geht“, so Grebe.

Über diese Anerkennung freuen sich nicht nur die Männer der hauptberuflichen Wache, betonte Jörg Kelle, „sie gilt allen unseren Kameraden und Kameradinnen. Ohne die freiwillige Feuerwehr könnten wir nicht viel besehen.“

Stefan Walther nahm die 5000 Euro sehr gern entgegen. Er berichtete, dass der Förderverein bereits seit 19 Jahren existiert, und die HaWoGe jedes Jahr die Arbeit des Vereins unterstützt und nicht nur einmalig „diese enorme Summe“ spende.

Das Geld soll genutzt werden, um die Ausrüstung der Wehr „attraktiver zu machen“, wie Walther sagte. Darüber hinaus wird ein Teil des Geldes genutzt, um die Kinder- und Jugendfeuerwehr zu unterstützen. Die beteiligt sich regelmäßig an dem Wettkampf Löschangriff nass und belegt bei den Mitteldeutschen Meisterschaften regelmäßige erste bis dritte Plätze, berichtete Walther hörbar stolz. Aber die Teilnahme an solchen Wettkämpfen kostet Geld, deshalb sind Spenden immer willkommen.