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Feuerwehren Investitionen in die Sicherheit

31 Mitarbeiter sichern bei der hauptberuflichen Wachbereitschaft der Feuerwehr Halberstadt den Einsatzdienst.

Von Jörg Endries 16.02.2018, 13:00

Halberstadt l Sicherheit ist für die Bürger eines Ortes ein wichtiges Gefühl, damit die Lebensqualität stimmt. Zu wissen, dass in Notsituationen wie Bränden, nach Verkehrsunfällen und bei Unwetterlagen schnell Hilfe kommt, ist Gold wert. ­Sicherheit kostet aber auch eine Stange Geld, und sie ist von gut ausgebildeten Menschen, Ehrenamtlern und Profis gleichermaßen, abhängig, betont Brandamtsrat Jörg Kelle von der Halberstädter Feuerwehr.

Die Stadt Halberstadt lässt sich ein gut funktionierendes und eng gestricktes Netz von Feuerwehren einiges kosten. 2017 war es die stolze Summe von 1,9 Millionen Euro. Hingegen umfassen die Einnahmen für kostenpflichtige Dienstleistungen nur 150.000 Euro. Mit dem ­Löwenanteil, immerhin 1,6 Millionen Euro, finanziert die Kommune die Personalkosten. In diesem Fall insbesondere die Profis – die Mitarbeiter der hauptberuflichen Wachbereitschaft. Sie ist im ­Schichtsystem rund um die Uhr im Dienst, an 365 Tagen im Jahr. „31 hauptberufliche Mitarbeiter befinden sich derzeit im Wachdienst. Damit haben wir die höchste Anzahl seit der Wende 1989 erreicht“, berichtet Jörg Kelle, Abteilungsleiter Feuerwehr in der ­Stadtverwaltung Halberstadt. Nicht etwa, weil die Stadt zu viel Geld habe.

Die Hauptberufliche, die vor zwei Jahren noch 24 Feuerwehrmänner umfasste, fängt immer mehr die Personalnot bei den freiwilligen Wehren im Stadtgebiet auf, begründet Kelle. Derzeit sichern 154 ehrenamtlich Aktive in den acht Ortswehren der Kreisstadt die Gewährleistung des Brandschutzes, technische Hilfeleistungen und viele andere Aufgabenfelder. Allein die Ortswehr Halberstadt verzeichnete seit 2010 einen Rückgang um 30 Prozent. Um alle Wehren im Stadtgebiet optimal zu besetzen, mussten dort insgesamt 208 Kameraden ihren Dienst versehen, betont der Brandamtsrat.

Die Stadt investiert kräftig in die technische Ausstattung der Wehren. 2017 waren das insgesamt 290.000 Euro – für einen neuen Einsatzleitwagen (85 000 Euro), ein Mannschaftstransportfahrzeug für Klein Quenstedt (35.000 Euro) und in den Kauf eines Gabelstaplers für die Wehr in Halberstadt (18.000 Euro).

Die Einkaufs- und Invest­liste für 2018 ist bedeutend länger. Technik und Ausrüstung im Wert von etwa 685.000 Euro soll erworben werden. Dazu zählen unter anderem eine Anzahlung für ein Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF 20) für die Wachbereitschaft (400.000 Euro), ein Tragkraftspritzen­fahrzeug für Athenstedt (150.000 Euro), ein Mannschaftstransportfahrzeug für Emersleben und Sarg­stedt (jeweils 35.000 Euro). ­„Außerdem fließen 120.000 Euro in den Ausbau der Löschwasserversorgung im Industriegebiet Ost“, informiert Jörg Kelle. Das sei erforderlich, um bei einem Ernst­fall genug Löschwasser bereitstellen zu können.

Des Weiteren geht ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Im März soll die Sanierung der Halle II auf dem Gelände der Feuer- und Umweltwache am Breiten Tor beginnen. Das Gebäude aus dem Jahr 1972 befinde sich in einem desolaten Zustand. Die Feuerwehr könne auf das Haus nicht verzichten. Es diene der geschützten Unterbringung von Technik und Ausrüstung. Außerdem seien dort Reifen für die Fahrzeuge sowie Kraft- und Schmierstoffe eingelagert. 240.000 Euro stehen für die Sanierung im städtischen Haushalt zur Verfügung.