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Fortbildung Arbeitsschutz und Auslandspraktika

Das Institut für Zukunftsorientierte Arbeits-Gestaltung (IZAG) mit Sitz in Barleben hat jetzt eine Filiale in Blankenburg eröffnet.

Von Ingmar Mehlhose 25.01.2017, 00:01

Blankenburg l „Wir kümmern uns um Kleinbetriebe, die sich in alternativer Betreuung befinden“, sagt Ralph Angerstein. Darunter sind Handwerksfirmen zu verstehen, die sich aus personellen Gründen keinen eigenen Beauftragten für den Arbeitsschutz leisten können. Das Institut für Zukunftsorientierte Arbeits-Gestaltung (IZAG), so deren Geschäftsführer, bietet diesem Klientel die Alternative.

In Kooperation mit der Genossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) werden in ganz Sachsen-Anhalt und darüber hinaus Schulungen veranstaltet. Die Kosten trägt die Berufsgenossenschaft. Der bei der Teilnahme erworbene Nachweis ist fünf Jahre gültig. Angerstein: „Wir haben deshalb im Oktober 2016 rund 30 000 Betriebe angeschrieben.“ Wer sich solch einer vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Fortbildung entzieht, dem droht ein Bußgeld.

Mit Jahresbeginn hat die gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH) ihren Aktionsradius erweitert. Neben dem Hauptsitz in Barleben gibt es jetzt eine Niederlassung in der Blankenburger Schleinitzstraße 7. Am Montag nahmen dort bereits 20 Friseurinnen aus dem Harzkreis Platz, um sich in punkto Arbeitsschutz schulen zu lassen.

Den zweiten großen Schwerpunkt des IZAG bilden Praktika für Auszubildende und junge Fachkräfte in ganz Europa. Der Unternehmer: „Wir sind Programmstelle für Erasmus+ und bundesweit zuständig.“ Getragen und finanziert durch die Europäische Union (EU), erhalten Lehrlinge in dualer und schulischer Ausbildung sowie junge Fachkräfte in beruflicher Qualifizierung (unter anderem Meisterschule) die Chance, Berufserfahrungen zu sammeln sowie interkulturelle Kompetenzen und Sprachkenntnisse zu erwerben.

Eine Vermittlung ist ganzjährig möglich. Die Aufenthaltsdauer reicht von mindestens vierzehn Tagen bis maximal sechs Monaten. Zum sogenannten Koordinationsnetzwerk gehören nach Angaben des Geschäftsführers Nordirland, London, Südengland und Edinburgh (Großbritannien), Sevilla und Valencia (Spanien), Dublin, Galway und Cork (Irland) sowie Malta.

Ralph Angerstein: „Wir organisieren das komplett. Es geht aber auch individuell in allen EU-Ländern.“ Letzteres aber unter anteiliger Übernahme der Kosten.

Der Ablauf eines Aufenthalts variiert je nach Bedarf, Beruf, Zeitraum und Zielgruppe. Drei Monate vor der Ausreise findet eine Beratung statt. Zehn Wochen vorher werden die Bewerbungsunterlagen eingereicht. Parallel dazu erfolgt der Vertragsabschluss. Zudem beginnt die inhaltliche Vorbereitung.

Die Teilnehmer erweitern nicht nur ihren fachlichen Horizont. Auch die Unternehmen ziehen ihren Nutzen daraus, wirbt der Geschäftsführer. So wird unter anderem die Bindung eines Beschäftigten an seinen Arbeitgeber gestärkt. Neue Ideen und Erfahrungen bewirken einen Motivationsschub. Der Betrieb selbst verbessert sein Image und das der gesamten Branche. Schließlich steigt durch eine Internationalisierung der beruflichen Ausbildung auch die Chance, dauerhaft am Markt zu bestehen.

Ralph Angerstein: „Wir haben 2016 etwa 300 Jugendliche entsendet.“ Leider stammten nicht einmal zehn Prozent der Teilnehmer aus Sachsen-Anhalt, obwohl das Institut hier seinen Sitz hat.

Als positiv vermerkt dessen Leiter deshalb den jüngsten Einsatz einer Auszubildenden aus dem Halberstädter Rathaus. Die angehende Verwaltungsfachfrau weilt derzeit für einen Monat im südirischen Cork. Und: „Die Blankenburger Stadtverwaltung zieht jetzt nach mit dem polnischen Partnerkreis Ostrzeszow.“