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Freizeit Huy-Burgen-Läufer trotzen der Kälte

Zwei Tage lang hat sich das Leben in den Huy-Ortschaften rund um den Huy-Burgen-Lauf gedreht.

Von Ramona Adelsberger 08.05.2017, 13:00

Schlanstedt l „Nur das Wetter hätte besser sein können“, sagt Cheforganisator Rainard Mühlhaus am Ende des ersten Tages des Huy-Burgen-Laufes. Zu diesem Zeitpunkt waren Läufer, Bürger und Schützen bereits mittendrin im Jubiläumstrubel, der bei diesem Lauf etwas länger andauerte. Weil in diesem Jahr zum 15. Lauf eingeladen wurde, und weil die Schlanstedter Schützen ihren 310. Geburtstag feierten, hatten sich beide Vereine zusammengetan und bereits am Vorabend des Starts in das Festzelt im Ratsgarten eingeladen.

Der Startschuss erfolgte dann, trotz einer kurzen Nacht, wie die Schützen verrieten, pünktlich auf Burg Schlanstedt. Vorher wurde der Lauf durch Ortsbürgermeisterin Waltraud Beck (CDU), die Jagdhornbläser, zwei Tanzgruppen und den Spielmannszug aus Langenstein eröffnet. Zudem trug Ritter Bock, alias Reinhard Beyer, das traditionelle Huy-Burgen-Lauf-Lied vor. Eine Erwärmung unter Anleitung von Fitnesstrainer Sven Wasserstraß machte allen Läufern viel Spaß und fit für den Lauf bei Kälte.

In den Ortschaften warteten die Vereine und die Einwohner und feuerten die Läufer an. Während sich in Eilsdorf seit Jahren die Biker vom MF Huy um das Abstempeln der Läuferpässe und Erfrischungen kümmern, freuen sich besonders viele männliche Läufer auf die Begrüßung in Anderbeck, wo die schmucken Funken des Karnevalvereins „Blau-Gold“ anfeuern.

Auch der Anderbecker Erfrischungstisch ist bekannt, viele fragen nach Pfefferminztee aus dem eigenen Garten, einige auch nach Maibowle. Über Dingelstedt führte die Strecke dann weiter durch den Wald bis zur Huysburg. „Schade ist, dass auf der Strecke zwischen Jürgenbrunnen und Kammweg ausgerechnet heute Holz verladen wird“, bedauerte Rainard Mühlhaus. Dadurch mussten Schlussfahrzeug und Sanitäter zeitweise das Läuferfeld allein lassen.

Zur Mittagspause trafen sich alle Beteiligten auf der Huysburg. 92 Kinder hatten sich für den Kinderlauf angemeldet, der über 800 Meter einmal um die Huysburg führt. Allein aus der Grundschule Schlanstedt waren 34 Kinder mitgelaufen, freuten sich die Organisatoren. Für jeden kleinen Läufer war eine Urkunde mit Namen und ein echter Pokal vorbereitet. Gleich nach dem Start zum Kinderlauf gab es allerdings Tränen. Die kleine Clara aus Magdeburg war von einigen „Großen“ regelrecht überrannt worden. Als Trost durfte die Dreijährige dann gemeinsam mit Ritter Bock den Baum des Jahres, eine Fichte, pflanzen.

Den Startschuss zur zweiten Etappe des Tages übernahmen die „Huy-Räuber“ vom Schützenverein Dingelstedt, die dem Förderverein Huy-Burgenlauf mit einer Schützenscheibe zum Jubiläum gratulierten. Zuerst starteten die Walker und mittendrin auch eine Gruppe von acht Bewohnern des Sankt Pia Heimes aus Dingelstedt.

Königlichen Empfang gab es dann in Ströbeck durch das Lebendschachensemble. Hier stempelte Bürgermeister Jens Müller persönlich jeden einzelnen Läuferpass ab. Die Frauen des Schulfördervereins hatten über 40 Kuchen gebacken, die reißenden Absatz fanden.

Am Abend trafen sich Läufer, Schützen und viele Einwohner von Schlanstedt wiederum im Festzelt und feierten gemeinsam ihren Sportlerball.

Der zweite Tag des Huy-Burgen-Laufes zeigte sich freundlicher und vor allem wärmer. Die Strecke führte über 21 Kilometer von Ströbeck über Athenstedt, Huy-Neinstedt, Badersleben bis zur Westerburg. Hier wurde gemeinsam zu Mittag gegessen und bei der Siegerehrung erhielt jeder einzelne Teilnehmer seine Urkunde und ein kristallenes Andenken. Die Erstläufer wurden durch Ritter Bock zum Ritter geschlagen.

Auf jeden Fall wird es 2018 einen nächsten, den dann 16. Huy-Burgen-Lauf geben, verriet Rainard Mühlhaus (59). Danach, so habe er beschlossen, wolle er kürzer zu treten. Das soll jedoch keinesfalls heißen, dass es keinen 17. Lauf geben wird. „Wir sind über 30 Mitglieder im Förderverein, da sollten sich Nachfolger finden“, meint Mühlhaus. Zudem stehe er mit Rat und Tat auch weiter bereit, dann in der zweiten Reihe.