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Fußball Verhilft Carl Zeiss zum Glück?

Die „Geschichte“ FC Carl Zeiss Jena und Germania Halberstadt ist um ein weiteres Kapitel reicher.

Von Florian Bortfeldt 03.06.2017, 01:01

Halberstadt l Nachdem die Halberstädter im Mai 2011 bei der Reserve des FCC den ersten Regionalliga-Aufstieg unter Dach und Fach brachten, hat sechs Jahre später womöglich die erste Mannschaft der Thüringer ihren Beitrag zum möglichen zweiten Aufstieg geleistet. Weil die Jenaer am Donnerstag den Aufstieg in die 3. Liga gefeiert haben, wird in der Regionalliga ein weiterer Platz frei. Den will der VfB Germania in der Relegation erobern. Immer vorausgesetzt: Halberstadt beendet die Serie 2016/17 „nur“ als Zweiter, nicht als Staffelsieger.

Mit einem Wechsel an der Tabellenspitze am letzten Spieltag nach dem Spiel beim SV Merseburg 99 (14 Uhr) rechnet in Halberstadt so recht niemand. Auch der Sportchef Kevin Meinhardt, vor einem Jahr mit Andreas Petersen von der TSG Neustrelitz gekommen, nicht. „Wenn wir ganz ehrlich sind, das wird sich Chemie nicht nehmen lassen. Die machen den Deckel drauf“, so der 36-Jährige.

Wie realistisch er den Wechsel an der Tabellenspitze noch sieht, zeigt die Planung der VfB-Verantwortlichen am 30. Spieltag. Beim letzten Punktspiel der Saison sind er und der Cheftrainer Andreas Petersen gar nicht mit vor Ort in Merseburg. „Oberste Priorität hat ab jetzt die Relegation. Jena, das mit seinem Potenzial in die 3. Liga gehört, hat den Schritt zum Glück getätigt. Wir haben so zwei Joker bekommen und wollen jetzt gewinnen, streben nach dem Höchsten, darum werden der Trainer und ich die möglichen Gegner beobachten.“ Trainer Petersen wird dabei Altglienicke (beim SV Lichtenberg), Meinhardt Rathenow (bei Germania Schöneiche) zuschauen.

Was aber, wenn der VfB unerwartet doch in Merseburg den direkten Aufstieg und die Meisterschaft feiert? „Das wäre brutal – der Wahnsinn. Andreas (Petersen/d.Red.) und ich würden dann direkt mit dem Auto Richtung Merseburg starten. Der Meisterpokal wird in diesem Fall mit etwas Verspätung übergeben. Von Leipzig nach Merseburg ist es ja nicht so weit.“ Die Verantwortlichen an der Seitenlinie, Enrico Gerlach und Max Denz, müssten mit dem Team noch etwas ausharren.

Für den deutlich realistischeren Fall der Relegation plant der VfB keine besonderen Trainingsmaßnahmen. „Trainingslager?! – Nein, auf keinen Fall, dafür sind die Strukturen vor Ort viel zu gut. Wir bereiten uns wie vor jedem anderen Spiel vor. Der Trainer macht das sowieso immer hervorragend.“

Gegen wen es dann letztendlich am 7. und 10. Juni 2017 gehen wird, Kevin Meinhardt ist es egal. „Am Ende des Tages sind es 50:50-Spiele. Wenn der Schiedsrichter anpfeift, können wir von draußen nichts mehr machen. Die Jungs müssen noch mal zwei Bretter raushauen. Denn ich denke, es wird eng zugehen. So wie es letztlich ja auch in Jena noch spannend war. Kleinigkeiten werden entscheiden“

Für den Fall der Fälle – Chemie Leipzig kommt gegen SCHOTT Jena nicht über ein Remis hinaus, Halberstadt gewinnt in Merseburg und ist Oberliga-Meister 2017 – hat man beim VfB laut Sportchef Meinhardt nichts vorbereitet: „Da ist gar nichts organisiert, wir sind spontan gut aufgestellt, wenn es so sein sollte.“ Läuft es „normal“ – Germania bleibt Tabellenzweiter – geht es für die Vorharzer in eine weitere Woche Training und Wettkampf. „Der Sonntag wäre frei, am Montag beginnt um 8 Uhr dann die Vorbereitung auf die Relegation“, so Meinhardt.