1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halberstadt
  6. >
  7. Bluesmusik für neue Namenstafeln

Gedenkstätte Bluesmusik für neue Namenstafeln

Der Förderverein Gedenkstätte KZ Langenstein-Zwieberge bietet Musik, um Geld zu sammeln für ein ehrgeiziges Projekt.

Von Sabine Scholz 17.08.2016, 10:25

Halberstadt l 772 Namen sind bekannt. Namen von jungen Männern, die in den Massengräbern auf dem Gelände der heutigen Gedenkstätte in Langenstein-Zwieberge ruhen. Sie sind Opfer des Konzentrationslagers, waren als Menschen im unbarmherzigen Lageralltag kaum mehr zu erkennen, zu Nummern degradiert. Diese Anonymität aufzubrechen, den Opfern ihre Namen wieder zu geben und damit auch einen Ort zu schaffen, an dem Angehörige trauern können, ist Ziel eines ehrgeiziges Projektes des Fördervereins der Gedenkstätte. Es soll die bislang bekannten Namen der Opfer sichtbar machen.

Um die Namenstafeln anfertigen zu können, sammelt der Verein Geld, unter anderem mit der Veranstaltungsreihe „Noten für Namen“. Dabei treten Musiker unterschiedlichster Stilrichtungen auf. Der Erlös des Abends kommt dem Projekt zugute. „Wir haben schon viel erreicht“, sagt Hanka Rosenkranz, Vorsitzende des Fördervereins. Immerhin säumen bereits hunderte Namenstafeln die Massengräber am Mahnmal der Gedenkstätte. „Aber noch fehlen uns 149 dieser Tafeln, von denen jede einzelne rund 130 Euro kostet“, sagt Rosenkranz.

Um weitere Tafeln anfertigen lassen zu können, laden die Vereinsmitglieder nun für den kommenden Freitag zu einem nächsten Benefizkonzert ein. Am 19. August werden Grey Wolf und Alex Wurlitzer ihr Programm „Blues & more” präsentieren. Beginn des Konzertes ist um 19.30 Uhr in der Moses-Mendelssohn-Akademie in Halberstadt.

In der Klaussynagoge, Rosenwinkel 18, bieten die beiden Musiker Coverversionen von hier zu Lande mehr oder weniger bekannten Blues-, Rock- und Folk-Musikern wie Jimi Hendrix, Robert Johnson, Elmore James oder Donovan Leitch. Diese Coverversionen präsentieren sie in ihrem persönlichen Stil. Grey Wolf´s Gesang und Alex Wurlitzers virtuoses Gitarrenspiel prägen wesentlich diesen Stil, der auch als „Americana“ zu bezeichnen ist. Es ist eine Mischung aus Folk, Blues, Gospel und Country, erklärt Hanka Rosenkranz.

Die beiden Akteure sind bekannt von verschiedensten Open-Air-Veranstaltungen bekannt, aber auch von ­Kirchenkonzerten. „Beide Musiker waren in den vergangenen Jahren in verschiedenen Formationen auf Hunderten von Konzerten zu erleben“, sagt die Vereinschefin, die sich freut, dass nun diese swingende Musik einem guten Zweck dient. „Der Eintritt zum Konzert ist frei, wir freuen uns aber über jede Spende, damit wir die fehlenden Namen anbringen können.“