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Geschichte Parade Harzer Persönlichkeiten

In einem neuen Buch werden besondere Harzer Persönlichkeiten gewürdigt. Ein Taschenbuch ist bereits in Gernrode verlegt worden.

Von Burkhard Falkner 15.01.2018, 13:00

Gernrode l Dass Robert Koldewey, geboren 1855 in Blankenburg, einst Babylon mit ausgrub und als Begründer der archäologischen Bauforschung gilt, ist sicher nicht nur in Blankenburg bekannt. Auch das Leben von Dorothea Christiane Erxleben, geboren 1715 in Quedlinburg und als erste promovierte deutsche Ärztin die Namensgeberin für das Harz-Klinikum, dürfte so manchem geläufig sein. Mit dem Pionier der Musiktheorie Andreas Werckmeister, geboren 1645 in Benneckenstein, und dem aus Hasselfelde stammenden brasilianischen Städtegründer Hermann Blumenau verhält es sich zumindest mancherorts ähnlich.
Doch etliche Zeitgenossen dürften noch nie etwas von Koldewey und Co. gehört haben. Dazu kommt die Frage: Was haben diese Persönlichkeiten denn genau getan, warum sind sie heute noch bekannt, berühmt?
Das zeigt ein Taschenbuch von Bernd Sternal auf, das im Sternal Media Verlag Gernrode erschienen ist. Titel: "Harzer Persönlichkeiten - Lebensbilder". Der Band listet über 20 Leute früherer Zeiten auf, die im Harz verwurzelt waren, dort wirkten und die Welt ein Stück weit veränderten. Wie etwa Johann Thal, der als Vater der Floristik gilt und einige Zeit in Wernigerode und Stolberg wirkte. Oder wie Georg Hunaeus, geboren 1802 in Goslar, Bergbauexperte und Erdölpionier. Er zählte Dichter Wilhelm Busch zu seinen Schülern und war mit "Mathematiker-Fürst" Gauß befreundet.
Auch Adolf Ledebur fehlt nicht im Buch, geboren 1837 in Blankenburg, Professor für Eisenhüttenkunde und Entdecker des Ledeburit, einer Eisen-Kohlenstoff-Verbindung.
So manches Aha-Erlebnis hält dieses hoch informative, 160 Seiten und 98 Bilder umfassende Buch für den interessierten Leser bereit und dürfte mit dieser Parade hervorragender Harzer den Stolz auf die Region und die Ahnen wecken.
Dabei ist die Liste nicht vollständig, soll sie laut Verlag auch nicht sein. So fehlen die Eisenbahnpioniere Roman Abt und Albert Schneider. Unerwähnt bleiben umstrittene, ganz oder teilweise heftig kritisierte gebürtige Harzer wie der antidemokratische Geschichtsphilosoph Oswald Spengler, geboren 1880 in Blankenburg und Autor von "Der Untergang des Abendlandes". Es fehlt auch Paul Ernst, geboren 1866 in Elbingerode und Namensgeber der dortigen Grundschule.
Mit diesem Buch gehe es ihm darum, signalisierte Autor Bernd Sternal in einem Begleittext, Persönlichkeiten mit Bezug zum Harz vorzustellen und vor dem Vergessen zu bewahren, die Besonderes oder sogar Außergewöhnliches geleistet, Bleibendes hinterlassen und diese Bewahrung auch verdient haben.
Ein weiterer Band, so war zu erfahren, soll bald folgen.