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Großbrand Einstige Nobelherberge brennt erneut

Im ehemaligen Hotel "Harzburger Hof" in Bad Harzburg hat es wieder gebrannt. 330 Einsätzkräfte bekämpften das Feuer.

Von Ingmar Mehlhose 19.07.2016, 11:35

Bad Harzburg l  Nach Mai 2014 und Dezember 2015 schlugen am Sonntag bereits zum dritten Mal Flammen aus dem seit Jahren leerstehenden „Harzburger Hof“ im niedersächsischen Bad Harzburg.

Nach Angaben von Goslars Stadtbrandmeister Jürgen Volk und Polizeisprecherin Korinna Bräuer waren am Sonntag gegen 9.35 Uhr gleich mehrere Meldungen wegen einer Rauchwolke über der Ruine eingegangen. Als Brandschützer und Ordnungshüter kurz danach vor Ort eintrafen, hatte das Feuer bereits das gesamte Dachgeschoss erfasst. Deshalb wurden auch die Feuerwehren aus Goslar, Braunlage, Langelsheim, Seesen und Vienenburg alarmiert.

Aus Sicherheitsgründen musste der nahe gelegene Baumwipfelpfad gesperrt werden. Auch eine Evakuierung der Herzog-Julius-Klinik war zunächst nicht auszuschließen. Dafür wurde durch die Kraftverkehrsbetriebe Goslar ein Bustransfer organisiert. Zwei Einsatzzüge des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) standen ebenfalls für den Ernstfall bereit. Letztlich trat dieser aber nicht ein, da zu keiner Zeit eine Gefährdung für die Anwohner bestand.

Wie Jürgen Volk und Korinna Bräuer weiter berichteten, wurden diverse Spezialfahrzeuge der Feuerwehrtechnischen Zentrale aktiviert, so unter anderem der Wechselcontainer Atemschutz, Schlauchwechselwagen sowie der Einsatzleitwagen (ELW-2).

Mit Stand 14 Uhr waren rund 330 Einsatzkräfte mit 21 Fahrzeugen vor Ort. Die Polizei forderte einen ihrer Hubschrauber aus Hannover an. Er wurde für die Lageerkundung aus der Luft benötigt, da das weiträumige Areal wegen seiner Hanglage sehr unübersichtlich ist. Kameraden mussten das Gebäude zu ihrem eigenen Schutz verlassen, da der Brand sich im Inneren immer stärker ausbreitete.

Ebenfalls zur Unterstützung angefordert wurde die Berufsfeuerwehr Hannover mit dem großen Teleskopmast. Mit dessen Hilfe konnten die Brandnester direkter gelöscht werden. Dafür wurde auch ein 10 000 Liter-Tanklöschfahrzeug aus der niedersächsischen Landeshauptstadt zum Einsatzort verlegt. Die DRK-Verpflegungsgruppe aus Upen/Hahausen und Bad Harzburg/Bettingerode organisierte Verpflegung für 200 Personen.

„Die Brandstelle konnte am Abend gegen 20.30 Uhr freigegeben werden“, sagte am Montag Korinna Bräuer auf Nachfrage. Eine Feuerwehrfrau habe einen Kreislaufkollaps erlitten, ein männlicher Kollege zuviel Rauch eingeatmet. Über Schadenshöhe und Ursache gibt es laut der Polizeisprecherin bislang keine Angaben. Derzeit laufen die Ermittlungen.