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Grünpflege Mit Traktor gegen wucherndes Gras

Wild wucherndes Grün am Straßenrand sorgt immer wieder für Unmut in den Halberstädter Ortsteilen. Jetzt gibt es erste Konsequenzen.

Von Theo Weisenburger 21.10.2016, 12:00

Ströbeck l Ströbecks Gemeindearbeiter werden bald mit ordentlich PS unterm Hintern den Grünflächen im Dorf zu Leibe rücken. Sie sollen einen Rasentraktor bekommen, kündigte Ortsbürgermeister Jens Müller (SPD) in der Ortschaftsratssitzung an. Das Geld dafür soll trotz klammer Stadtkasse bereitgestellt werden.

Die Chancen, dass es so kommt, stehen gut. Schließlich ist die Anschaffung des modernen Mähgeräts Konsequenz einer Analyse, die Roswitha Hutfilz von der Abteilung Stadtgrün in den vergangenen Monaten angestellt hat. Sie hat für die Ortsteile untersucht, welche öffentlichen Flächen von den Gemeindearbeitern und welche von den Anwohnern zu pflegen sind. Denn auch das gibt es, wenn es mitunter auch in Vergessenheit geraten ist. Grünflächen, die zwischen Privatgrundstück und Gehweg liegen, müssen von den Anliegern in Ordnung gehalten werden, fürs Grün zwischen Gehweg und Fahrbahn ist die Gemeinde zuständig.

Damit kein Anwohner seine Pflichten vergisst, hat Roswitha Hutfilz auf einem großen Plan die jeweiligen Flächen eingezeichnet. Die Pläne werden in den Bekanntmachungskästen der Gemeinden ausgehängt, wo sich jeder informieren kann.

Zudem, so haben es zumindest die Ströbecker beschlossen, sollen all jene Grundstückseigentümer angeschrieben werden, die bei der Grünpflege nachlässig waren.

Doch die Privaten sind weniger das Problem. Diesen Sommer hat sich in Ströbeck Unmut geregt, weil im ganzen Dorf auf den Grünstreifen Gras und Unkraut wucherte. Die beiden Gemeindearbeiter haben es nicht mehr geschafft, das sprießende Grün einzudämmen.

Da auch aus anderen Ortsteilen – und aus der Kernstadt selbst – immer wieder Klagen über mangelnde Grünpflege laut werden, hat sich das Rathaus die Situation auf den Dörfern genauer angeschaut. Roswitha Hutfilz erstellte ihre Analyse. Das Ergebnis spricht Bände: Die Ströbecker haben mit Abstand die meisten Grünflächen. Damit hatten sie auch schwarz auf weiß, was sie immer vermutet haben: Mit einem einfachen Rasenmäher ist das nicht zu schaffen, ein Rasentraktor soll nun Abhilfe schaffen. „Da ist über die Jahre ein Pflegerückstau aufgelaufen“, stimmte die Fachfrau den Ortschaftsräten zu.

Dazu kommen noch weitere Erkenntnisse aus der Untersuchung. Grundsätzlich schätzt die Stadtverwaltung die Zahl der für die Ortsteile zuständigen Gemeindearbeiter als ausreichend ein. Doch sie könnten künftig bei Bedarf und an besonderen Schwerpunkten zeitweise gemeinsam eingesetzt werden. Eine Neuaufteilung der Arbeiter auf die einzelnen Ortsteile müsse aber nicht vorgenommen werden, da sich deren Tätigkeiten nicht auf die Grünflächenpflege beschränkt.

Weitere Neuanschaffungen, wie im Fall des Ströbecker Rasentraktors, sind derzeit nicht vorgesehen, Ersatzinvestitionen werden jedoch regulär eingeplant, teilt die Stadt mit.