Der Halberstädter Tauchsportclub blickt auf eine 50-jährige Vereinsgeschichte zurück Halberstädter Tauchsportler erkunden heimische und fremde Unterwasserwelten
Seit einem halben Jahrhundert gibt es den Tauchsportclub Halberstadt. Mit seinen 131 Mitgliedern ist er der zweitgrößte in Sachsen-Anhalt. Hier lernen Wassersportfreunde nicht nur das professionelle Tauchen. Der Verein hegt auch ein breitgefächertes Freizeitprogramm.
Halberstadt l Unter Tauchen versteht man nicht nur das Schwimmen und Schnorcheln unter Wasser. Es ist ein Sport, der sich auch im Landkreis Harz wachsender Beliebtheit erfreut. Der Tauchsportclub (TSC) Halberstadt kann sich zumindest nicht beklagen und freut sich über stetig wachsende Mitgliederzahlen.
Die Geschichte des TSC geht auf das Jahr 1962 zurück. Als einer der ersten Tauchvereine in der ehemaligen DDR wurde er über die Sektion Tauchsport innerhalb der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) gegründet. "Der Schwerpunkt lag damals auf der sportlichen Seite", erinnert sich Jürgen Westphal, einer der "Urgesteine" des Vereins. In den 1960er und 1970er Jahren nahmen die Mitglieder an vielen Wettkämpfen teil, waren besonders im Flossenschwimmen und Streckentauchen erfolgreich. Es folgten Qualifikationen für die DDR-Meisterschaften im Orientierungstauchen.
Von Anfang an stand die Tauchausbildung nach Richtlinien des internationalen Dachverbandes der Sporttaucher (CMAS) im Vordergrund. Mitglieder werden bis heute in den Stufen bronze bis gold ausgebildet und sind berechtigt, in allen Gewässern der Welt zu tauchen.
Gegen Ende der 1970er Jahre lag der Fokus des Vereins auf der vormilitärischen Ausbildung. Er war an die Vorgaben des DDR-Staates gebunden. Das änderte sich mit der politischen Wende 1989. "Sieben wackere Tauchsportler aus der GST-Sektion gründeten den Tauchsportclub Halberstadt", berichtet Jürgen Westphal. Seitdem ist die Mitgliederzahl auf 131 Mitglieder gestiegen. Nach dem Wernigeröder Verein ist der TSC der zweitgrößte in Sachsen-Anhalt.
Der TSC betreut eine beachtliche Kinder- und Jugendabteilung mit zirka 30 jungen Tauchfreunden. Das Vereinshaus ist am Halberstädter See zu finden. Dort steht auch die moderne Kompressoranlage, mit der die Mitglieder ihre Pressluftflaschen selbst mit Sauerstoff befüllen können.
"Das ist die Faszination des Tauchens: Du weißt nie, was dich erwartet."
Michael Rudert, Vereinsvorsitzender
Die Hauptarbeit des Vereins liegt auf der Aus- und Weiterbildung im Tauchsport. Vier Tauchlehrer vermitteln den Mitgliedern die theoretischen und praktischen Grundlagen, zunächst in der Schwimmhalle, später im offenen Gewässer. Der TSC hat dafür den Wegeleber Kiessee gepachtet, wo diverse Tauchgänge ausgeübt werden können. Auf dem Grund lagern einige "Attraktionen", wie zum Beispiel das alte Wasserrad der Klein Quenstedter Mühle, das die Mitglieder auf diese Weise aufbewahren. Der TSC organisiert zudem Spezialkurse, u. a. über Süß- und Salzwasserbiologie und Umweltschutz.
Der TSC unterhält ein reges Vereinsleben. Dazu zählen langjährige Traditionen wie das gemeinsame Oster- oder Weihnachtstauchen und das Sommerfest am Halberstädter See. Clubfahrten und Tauchausflüge stehen ebenso im Vordergrund. "Einzelne Gruppen fahren etwa alle zwei Jahre zum Tauchen ans Rote Meer", erzählt Michael Rudert. Der Dedelebener ist seit über 15 Jahren Vorsitzender des Vereins und ist selbst leidenschaftlicher Taucher. Er war schon an unzähligen Orten, um die internationale Unterwasserwelt zu erkunden. Am interessantesten findet er das Tauchen im Indischen Ozean. Er erinnert sich an eine Gruppe Mantarochen, die er während eines Tauchgangs vor Komodo entdeckte. "Das ist die Faszination des Tauchens. Du weißt nie, was dich erwartet", berichtet Michael Rudert. "Manchmal steigst du ins Wasser und siehst nichts und am nächsten Tag sind an derselben Stelle ganz viele Sachen zu entdecken."
Einige Mitglieder haben durch das Tauchen ihre Leidenschaft für die Unterwasserfotografie entdeckt. Ihre Bilder reichen sie auch auf verschiedenen Fotowettbewerben ein.
Mehr Informationen zum Verein gibt es im Internet unter www.tsc-hbs.de.