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Harz Ortschaftsrat ist gegen Katzen-Kastration

Wie in Schlanstedt (Landkreis Harz) über die Vorlagen für die nächste Gemeinderatssitzung diskutiert worden ist:

Von Ramona Adelsberger 12.11.2020, 09:27

Schlanstedt l Rechtzeitig vor den Corona-Beschränkungen im November, die öffentliche Zusammenkünfte nicht zulassen, haben sich die Mitglieder des Ortschaftsrates von Schlanstedt getroffen, um über einige Themen zu beraten, die in der nächsten Gemeinderatssitzung, die am 8. Dezember geplant ist, auf der Tagesordnung stehen sollen.

Zunächst ging es um die Kastration von freilaufenden Katzen, deren Population eingeschränkt werden soll. Mit Blick auf das hinlänglich bekannte Schlanstedter Katzenproblem (die Volksstimme berichtete) sieht Ortsbürgermeisterin Waltraud Beck (CDU) in der geplanten Verordnung, freilaufende Katzen zu kastrieren, eine Chance dafür, dass Menschen Verantwortung übernehmen müssen. „Es gibt immer wieder Leute, die zwar die Katzen füttern, sich aber sonst für diese Tiere nicht verantwortlich fühlen.“ Diese könnten nur mit einer solchen neue Verordnung in die Pflicht genommen werden.

Angeregt wurde im Rat darüber diskutiert, dass verantwortungsbewusste Bürger ihre freilaufenden Katzen ohnehin kastrieren lassen, für alle am Ende aber die Kontrolle fehlen wird. „Wenn wir alle Katzen kastrieren, gibt es irgendwann keine mehr“, lautete einer der Einwände. Der Rat votierte am Ende mehrheitlich gegen eine Kastrationspflicht.

Die ebenfalls zur Diskussion in die Ortschaftsräte gegebene Erhöhung der Hundesteuer um jährlich zehn Euro pro Hund wurde von den Schlanstedter Ratsmitgliedern einstimmig abgelehnt. Genauso einig waren sich die Räte auch bei der Empfehlung über eine deutliche Anhebung der Steuer für als gefährlich eingestufte Hunde. Hier sprachen sich alle dafür aus. In Schlanstedt seien aktuell 111 Hunde registriert, davon gelte ein Tier als gefährliche Rasse, hieß es in der Sitzung.

Wie bereits in den anderen Räten, wurde auch in Schlanstedt das Thema Straßenreinigung lebhaft besprochen. Hintergrund ist, dass die Gemeinde die Anschaffung einer Kehrmaschine plant und die Straßenreinigung in allen Ortschaften selbst übernehmen will. Die Kosten für die Maschine und die Arbeitskräfte würden auf die Grundstückseigentümer umgelegt. Übrigens würde diese neue Kehrmaschine die Bürger nicht von der Pflicht, Bürgersteig, Zufahrten und Gosse zu reinigen, entbinden, sondern nur die reine Straßensäuberung umfassen.

Das würde im Fall von Schlanstedt, wo viele landwirtschaftliche Fahrzeuge die Straßen verschmutzen, Sinn ergeben, reagierten die Ratsmitglieder aufgeschlossen. Weil aus der Vorlage jedoch nicht hervorgehe, um welche Anschaffungs- und Folgekosten es sich bei diesem Vorhaben handele und mit welchem Betrag genau jeder einzelne Bürger rechnen müsste, wurde dieser Vorschlag zunächst einstimmig abgelehnt. Gleichzeitig wird der Ortschaftsrat aber die Gemeindeverwaltung um eine genaue Kostenaufschlüsselung bitten. Man könne das nicht befürworten, ohne die genauen Beträge zu kennen, so der Tenor.

Positiv wurde im Rat auf die rasche Umsetzung der Ergebnisse aus der jüngsten Verkehrsschau reagiert. So war beschlossen worden, dass am Friedhof ein Spiegel angebracht wird, damit die Sicht aus Richtung Schießwinkel besser wird. Dieser Spiegel steht nun bereits und macht die Kreuzung sicherer. Im Bereich der Schmiedestraße wurde das Schild für die Tempo-30-Zone versetzt, daher gilt hier nun die Rechts-vor-Links-Vorfahrsregelung. Und auch im Hirtentor gegenüber dem Seniorenheim erleichtert nun ein Spiegel die Sicht. Dagegen wird es wohl Vor dem Hirtentor für Fußgänger noch eine Weile gefährlich bleiben – zumindest für Menschen, die über 1,55 Meter groß sind, denn hier sind drei Schilder zu niedrig angebracht.