Heteborn Wasserprobleme gelöst

Die Bürgermeisterin der Selke-Aue, Sabine Friebus (parteilos) blickt im Gespräch mit der Volksstimme auf das vergangene Jahr zurück.

Von Christian Besecke 08.02.2016, 03:00

Selke-Aue l Lange Jahre hat die Selke-Aue – ein Zusammenschluss der Dörfer Heteborn, Wedderstedt und Hausneindorf – zu den Vorzeigegemeinden im Vorharz gehört. Seit dem letzten Jahr ist der Haushalt ins Minus gerutscht, Besserung ist für 2016 nicht zu erwarten. „Die Pflichtaufgaben werden wir wahrnehmen können“, sagt Bürgermeisterin Sabine Friebus. „Sehr viel mehr ist nicht drin.“ Einfach ist ihre Aufgabe gewiss nicht. Bei drei Dörfern sind auch unterschiedliche Meinungen vorprogrammiert, die diskutiert werden müssen. „Das ist quasi die Verbandsgemeinde in klein“, sagt Sabine Friebus schmunzelnd. „So schlimm ist das jetzt auch nicht. Ein reger Meinungsaustausch, der am Ende zum Ziel führt, kann ganz konstruktiv sein.“

Auch die Lage der einzelnen Ortsteile ist ungewöhnlich. Die drei Gemeinden gruppieren sich um Hedersleben ­herum und bilden ein ziemlich einzigartiges Konstrukt. „Um einmal durch die Dörfer zu kommen, bin ich schon gute neun Kilometer mit dem Auto unterwegs“, beschreibt die Bürgermeisterin das Szenario.

Getan hat sich in den letzten Jahren sehr viel. „Dabei hat uns der Start im Jahr 2010 mit der Verfügbarkeit der schnellen DSL-Leitungen sehr geholfen“, schätzt sie ein. „Bei Heteborn wurde ein Rückhaltebecken für das Wasser, welches früher ungehindert vom Feld herabfloss, gebaut. Die Ertüchtigung von Gräben ist ein großes Thema, welches wir immer wieder auf den Tisch bekommen.“ Das gelte aber für alle drei Dörfer. Ebenso beschäftigen die Bäume den Rat. Im Haushalt wird diese Position von vornherein mit finanziellen Mitteln bedacht. „Das Geld reicht natürlich nie aus, um alle Baumpflegearbeiten anzugehen“, gibt die Bürgermeisterin zu. „Aktuell sind es Pappeln aus der DDR-Zeit, die eigentlich gefällt werden müssten.“

Zur Entnahme von Löschwasser sind die Hydranten in Heteborn nach wie vor nicht geeignet. Das müssen sie auch nicht mehr – der Löschwasserteich ist inzwischen saniert worden. „Gemeinsam mit der Verbandsgemeinde sind wir dieses umfangreiche Projekt im Frühjahr 2015 angegangen“, sagt die Bürgermeisterin. „Die Fische wurden abgeangelt, der Schlamm musste auf eventuelle Belastungen untersucht und dann ausgehoben werden.“ Da der Aushub nach der Kontrolle als unbedenklich befunden wurde, konnte er auf umliegende Felder gebracht werden. „Dort kamen dann noch einmal Gemeindearbeiter zum Einsatz, um Steine auszusortieren“, berichtet sie weiter. „Dann wurde die neue Wassererentnahmestelle am Teich gebaut. Jetzt haben wir hier einen funktionstüchtigen Anlaufpunkt für die Feuerwehr, falls es einmal zu einem Einsatz kommen sollte.“

Gemeinsam mit einem Ingenieurbüro sei ein Plan entwickelt worden, hier Abhilfe zu schaffen. „Letztendlich haben wir eine Holzkonstruktion errichtet, die die Außenmauer am Palas sichert. Hier gab es ein großes Loch“, sagt sie. „Eine spätere Reparatur der Mauer kann nun unter Benutzung der Konstruktion erfolgen. Die Sicherheit ist jetzt erst einmal gegeben.“

Noch einmal spricht die Bürgermeisterin über den Haushalt. „Ich habe gerade die aktuellen Einwohnerzahlen bekommen, die sind ernüchternd. In Heteborn wohnen 358 Bürger, in Wedderstedt 409 und in Hausneindorf 670“, führt sie aus. „Wenn man einmal bedenkt, dass bei meinem Amtsantritt noch etwa 800 Leute in Hausneindorf gewohnt haben, dann stimmt das schon nachdenklich.“ Große Einnahmen seien nicht zu erwarten, außerdem gebe es drei Bauhöfe, die einfach finanziert werden müssen.

„Das ist eine Frage der eingangs geschilderten örtlichen Gegebenheiten“, sagt sie. „Wirklich einheitlich können wir uns als Selke-Aue gar nicht präsentieren, da so viele Kilometer Straße zwischen uns liegen.“ Hoffnung machen ihr das große Engagement in den Vereinen und viele junge Leute. Wünschen würde sich Sabine Friebus eine echte Förderung für ländliche Gemeinden, ob sie nun vom Bund oder vom Land kommen würde. „Manchmal wäre auch etwas mehr Eigeninitiative von Bürgern sehr hilfreich, womit ich jetzt nicht die ansprechen möchte, die sich ohnehin für das Gemeinwohl engagieren“, setzt sie hinzu. Zu den im Herbst anstehenden Bürgermeisterwahlen will sie erneut antreten.