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Hilfsaktion  Singen für krebskranke Kinder

Ohne Spenden geht nichts beim Verein für krebskranke Kinder. Das wissen die Kinder der Grundschule Osterwieck und gaben reichlich.

Von Mario Heinicke 26.01.2018, 10:01

Osterwieck l Von den Weihnachtskonzerten der Osterwiecker Grundschule wird ein Teil des Erlöses immer auch an einen Verein oder eine Einrichtung außerhalb der Schule gespendet. Vorige Woche wurden nun 265 Euro an den Verein für krebskranke Kinder Harz übergeben. Eine Spende, die sich einreiht in viele andere, gerade aus der Vorweihnachtszeit. „Dafür sind wir sehr dankbar, denn wir haben auch viele Ausgaben“, sagte Vereinsvorsitzender Avery Kolle zur Übergabe in der Osterwiecker Schule. Im Gespräch mit Rektorin Kristin Birla-Denecke, Lehrerin Claudia Melchior und Nadine Großheim vom Förderverein gab er einen kleinen Einblick in das vielfältige Engagement für krebskranke Kinder und deren Familien. „Aus dem Harz insgesamt“, beschrieb er die Reichweite. „Überall dort, wo man den Brocken sehen kann.“

Ein äußerst hartes Jahr überwiegend in Kliniken müssten Kinder mit Leukämie überstehen. „Da kann man sich vorstellen, welche Belastung das für die Familien ist“, sagte Kolle. Wünsche der Familien zu erfüllen, sei daher ein wichtiges Anliegen. „Neun Familien betreuen wir aktuell parallel.“ Für den Verein eine Herausforderung, da ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet werde. Von den 136 Mitgliedern seien rund ein Viertel besonders aktiv. „Das brauchen wir auch“, sagte Kolle angesichts von drei zusätzlichen Projekten.

Das Sonnenschutzprojekt für Kindergärten hat auch schon mit der Stadt Osterwieck Bekanntschaft geschlossen. Die Kitas in Zilly und Rohrsheim sind mit dem „SunPass“ zertifiziert worden. Es geht um Hautkrebsvorsorge, frühzeitig auf Gefahren der Sonnenstrahlen hinzuweisen. „15 Kitas sind es bisher insgesamt.“ Wülperode sei auf dem Weg zum „SunPass“.

Ein Typisierungsteam unterstützt die Suche nach Stammzellenspendern, berichtete Kolle weiter. „Das ist für Leukämiekranke überlebenswichtig.“ Die Typisierung von möglichen Spendern kostet Geld. „Wir finanzieren diese Präventionsarbeit, die eigentlich eine Aufgabe des Staates wäre“, sagte Kolle.

Das dritte zusätzliche Projekt ist eine kleine Erholungsanlage bei Gifhorn für Familien krebskranker Kinder. Sie wird mittlerweile bundesweit gebucht. Dass Avery Kolle vor allem über Leukämiekranke sprach, hatte seinen Grund. Rund 75 Prozent der vom Verein betreuten krebskranken Kinder im Alter bis 17 Jahren hätten diese Krankheit.

Kristin Birla-Denecke war vor ihrer Osterwiecker Zeit Lehrerin in Wernigerode und hatte damals schon mal Kontakt zu dem Verein. Einen Anstoß, jetzt für krebskranke Kinder zu spenden, habe aber eine Schülerin der zweiten Klasse gegeben. Sie sei eines Tages ohne ihre gewohnten langen Haare zur Schule gekommen und habe berichtet, dass sie diese für ein krebskrankes Kind gespendet habe.

Tatsächlich könne sich der Verein von Friseuren jeden Monat vier, fünf Zöpfe abholen, die dann zu Echthaarperücken für krebskranke Kinder verarbeitet werden, berichtete Kolle. „Bei uns kann man sich auf vielfältige Weise einbringen.“ Sei es Haare schneiden, beim Benefizlauf oder Fußballturnier mitmachen, als Mitglied oder beim Spenden sammeln, zählte der Vereinschef Beispiele auf.