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Hobby Selber machen als Motto

In Badersleben und Umgebung ist das Näh-Fieber ausgebrochen. Schuld daran ist Nicole Marchwinski.

Von Ramona Adelsberger 26.04.2017, 06:00

Badersleben l „Begonnen hat alles beim Handarbeitstreffen des Heimatvereins“, erzählt Nicole Marchwinski. Die meisten haben gestrickt oder gehäkelt und dabei erzählt, dabei habe das Rattern der Nähmaschine gestört. So sei die Idee zu einem ersten speziellen Nähkurs entstanden, der auf großes Interesse gestoßen ist. Mittlerweile finden Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene statt.

Erlernt hat die gebürtige Baderslebenerin (Jahrgang 1982) den Beruf einer Rechtsanwaltsfachangestellten. Nach einigen Jahren in der Fremde sei sie nun nach Hause zurück gekehrt. „Mittlerweile hatte ich begriffen, dass ich nicht an einen Schreibtisch gehöre.“ Daher beschäftigt sie sich nun auch beruflich mit Mode und Stoffen und verstärkt die Reihen einer schwedischen Modekette. „Hier verdiene ich meine Brötchen und habe dabei immer die neuesten Trends und Ideen für mein Hobby im Blick.“ Mit Schere und Nähmaschine sei sie nun glücklich. Dabei hat sie nie eine Ausbildung zur Schneiderin erhalten. „Ich habe mir alles selbst beigebracht.“ Ihr erstes Stück, eine Hose, sei gründlich daneben gegangen. Eine erste Kissenhülle dagegen sei besser gelungen.

„Im Fortgeschrittenenkurs bauen wir auf Grundkenntnissen auf und erarbeiten uns Schritt für Schritt gemeinsam das Wissen um Schnittmuster, Zuschneiden und die Wahl des richtigen Stoffes“, beschreibt Nicole Marchwinski. Das erste gemeinsame Ziel sei zunächst die Fertigung eines Kapuzenpullovers (Hoodie).

Unter den Frauen des Fortgeschrittenen-Kurses ist Ina Müller aus Rohrsheim, die gern für ihren Enkel näht. „Das hat meine Oma gemacht“ kommentiert der Zweijährige stolz die Unikate. Jennifer Weber kommt sogar aus Gunsleben zum Kurs, weil sie mit ihrer sechsjährigen Tochter individuelle Einzelstücke fertigen möchte.

„Immer wieder wurde ich gefragt, wo die Frauen denn Stoffe herbekommen können“, sagt Nicole Marchwinski. So sei die Idee zu ihrem kleinen Laden entstanden. „Ich habe lange gesucht und bin in Deersheim am Dorfladen fündig geworden.“

Kürzlich habe sie eine komplette Stubenwagengarnitur angefertigt, beschreibt Nicole Marchwinski eines ihrer jüngsten Projekte. Auf die Frage, ob sie sich auch an ihr eigenes Brautkleid trauen würde, folgt ein lächelndes Kopfschütteln. „Meinen Traummann habe ich bisher nicht gefunden.“

Der Laden in Deersheim ist am Freitag, 28. April von 13 bis 18 Uhr und am Sonnabend, 29. April, von 10 bis 12 Uhr offen. Infos: 0177 / 750 39 25.