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Hochwasser Flutschäden sind beseitigt

Sieben Vereine aus dem Raum Osterwieck erhielten von der Volksbank Börßum-Hornburg Zuschüsse für ihre Vorhaben.

Von Mario Heinicke 03.02.2018, 10:00

Stadt Osterwieck l Das Ilse-Hochwasser vom vergangenen Juli werden die Berßeler so schnell nicht vergessen. Vor allem nicht die Schützengesellschaft. Das Erdgeschoss ihres selbstgebauten Schützenhauses stand unter Wasser. Ein wichtiges Haus auch fürs Dorf, denn hier werden auch Feiern und Veranstaltungen ausgerichtet. Doch von jenem dafür genutzten großen Raum konnten quasi nur Tische und Stühle gerettet werden. Türen, Schränke, Theke, Teppich, alles fiel der Flut zum Opfer. Außerdem bildete sich Schimmel an den Wänden von dem Wasser, das draußen bis zu 80 Zentimeter hoch stand. Schilderungen, die Vereinsvorsitzender Frank Stingl zur Scheckübergabe noch einmal in Erinnerung rief.

Heute ist alles wieder in Ordnung gebracht. Auch dank der 329 Euro, die die Volksbank Börßum-Hornburg dem Berßeler Verein für einen neuen Thekenschrank überwies. Problem des Berßeler Vereins ist es gewesen, dass er keine Versicherung gegen Hochwasserschäden hat, weil die Beträge wegen der nahen Lage zur Ilse praktisch unbezahlbar hoch sind, wie Stingl berichtete.

Nach der Flut habe eine riesige Spendenaktion im Dorf für den Schützenverein begonnen. Wohl jeder Haushalt habe Geld gespendet, freute sich Stingl. Auch von außerhalb seien Spenden gekommen. Firmen hätten zum Selbstkostenpreis gearbeitet, die Vereinsmitglieder kräftig zugepackt. Die Volksbank Börßum-Hornburg habe dem Verein unbürokratisch ein kostenloses Spendenkonto eingerichtet. Wofür sich Frank Stingl nun noch einmal bedankte.

Bereits im Herbst konnte das Schützenhaus wieder genutzt werden. In der Folge erlebte die Schützengesellschaft Berßel einen weiteren personellen Aufschwung. 128 Mitglieder sind hier jetzt vereint.

So wie die Berßeler Schützen war jeder der mit Spenden bedachten Vereine dankbar, aus den Zweckerträgen des Gewinnsparens Unterstützung für besondere Vorhaben und Anschaffungen zu bekommen.

Der Osterwiecker Verein Kultur im Schäfers Hof erhielt 500 Euro als Zuschuss für zwei Pavillons, die bei Veranstaltungen zum Einsatz kommen.

Der Förderverein des Schauener Volksbades bekam mit 750 Euro den größten Einzelbetrag. Dieser floss in das Sprungbrett, das voriges Jahr im Zuge eines großen Modernisierungsvorhabens installiert worden ist. Der Verein betreibt das Freibad seit vielen Jahren selbstständig. Auch dieses Jahr wird es wieder einiges zu tun geben, berichteten die Vorstandsmitglieder Constance Freybe und Gudrun Prygodda. Eine Behausung für die Filteranlage, ein neuer Zaun und ein Tor stehen im Blickpunkt.

Einen Scheck über 194 Euro nahm Andreas Binder vom Förderverein der Schauener Kindertagesstätte entgegen. Die Volksbank hat damit den Kauf eines Planschbeckens für die Krippenkinder unterstützt.

Der Förderverein der Osterwiecker Grundschule, vertreten durch Vorsitzenden Thomas Helmuth, bekam die Summe von 354,60 Euro überreicht. Damit wird Arbeitsmaterial zur Sprachförderung von Schülern unter anderem mit Migrationshintergrund gekauft. Dazu gehören Hörbücher und Vokabelhefte. In der Schule lernen auch Flüchtlingskinder.

Dank einer 500-Euro-Spende können die Göddeckenröder Kinder und Jugendlichen wieder auf zwei Tore bolzen. Eines der uralten Metalltore war gebrochen, berichtete Jörg-Andreas Altenburg vom Verein Naturdörfer. Das neue Tor ist bereits installiert. Nun soll auch das zweite Tor noch erneuert werden.

Der TSV Zilly boomt weiter. Die 53 Kinder in den vier Nachwuchsfußballmannschaften benötigen auch eine Vereinskluft. 200 Euro bekam der Verein als Zuschuss für weitere Trainingsanzüge. „Wir wollen damit auch die Eltern entlasten“, sagte Nachwuchsleiter Michael Schidlo. Aus immerhin 13 Orte kommen die Kicker nach Zilly zu Training und Wettkampf. Jeden Tag wird der Rasenplatz genutzt. Betreut werden die Knirpse von sechs lizensierten Übungsleitern. Der Erfolg lässt nicht auf sich warten. Die erste E-Jugendmannschaft, berichtete Schidlo, spiele diese Saison mit um den Kreismeistertitel.

Insgesamt 2827,60 Euro Zweckerträge gingen somit in den Bereich der Osterwiecker Bankniederlassung. Das ist einiges weniger als in den Vorjahren, obwohl das Gewinnsparen der Bankkunden weiter auf dem Vormarsch ist. Vorstandssprecher Christian Müller erläuterte, dass nach den neuen Regularien die Zweckerträge anteilig der Gewinnsparlose auf die Bankbereiche verteilt werden müssen. Von den 7500 monatlichen Losen entfallen nur 1200 auf Osterwiecker Kunden. Fast doppelt so viele sind es in Hornburg, mehr als dreimal so viele in Börßum. Müller sieht das als Ansporn für die Osterwiecker, mit dem Gewinnsparen mehr für ihre Vereine tun zu können.

Im gesamten Bankbereich wurden knapp 17 500 Euro an Zweckerträgen überreicht.

Übrigens nur 80 Prozent der Zweckerträge gehen direkt an die jeweiligen Volksbanken, berichtete Müller. 20 Prozent bekommt die VR-Stiftung, um größere Projekte zu fördern. Das betraf in Osterwieck schon das Projekt „Wandern verbindet“, die Erschließung des Kleinen Fallsteins als Wandergebiet. Jetzt gab die Stiftung zudem einen größeren Zuschuss für die weitere Restaurierung des Altars in der Stephanikirche.