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Hochwasser-Folgen Entsorger karren 90 Tonnen weg

Die Harzer Entsorgungswirtschaft enwi hat nach dem Hochwasser der vergangenen Wochen mehr als 90 Tonnen Sperrmüll entsorgt.

Von Dennis Lotzmann 18.08.2017, 01:01

Halberstadt l Feuer und Überschwemmungen sind zwei Dinge, die man – salopp formuliert – dem ärgsten Feind nicht wünscht. Ende Juli hat das Hochwasser von Ilse, Holtemme und Goldbach viele Harzer jäh überrascht und vor allem im Privatbereich für massive Schäden gesorgt. Nach dem Rückgang der Flut sind nun auch das zerstörte Mobiliar und die elektronischen Gerätschaften weitgehend abtransportiert und entsorgt oder verwertet worden. Allein beim Sperrmüll kamen nach Angaben des Entsorgungsdienstleisters enwi gut 90 Tonnen zusammen.

Diese Menge wurde nach Angaben von enwi-Sprecher Ingo Ziemann größtenteils im Rahmen von zusätzlichen Entsorgungstouren abtransportiert. „Dabei standen punktuelle Schwerpunkte wie beispielsweise der Bereich Am Sommerbad und der Ortsteil Veltensmühle in Halberstadt im Mittelpunkt.“ Dort seien beim Auftakt der Aktion am 3. August gleich 7,7 Tonnen abgeholt worden.

Anschließend, so Ziemann, sei es Schlag auf Schlag gegangen. So, wie die betroffenen Opfer oder Kommunen Schwerpunkte genannt hätten, sei die Abfuhr eingetaktet worden. „Wir haben dabei dank des Engagements unseres Partners, der Abfallwirtschaft Nordharz, Sondertouren eingelegt, um die regulären Sperrmüllentsorgungen nicht zu tangieren.“ Während am 4. August in Ilsenburg ein Grundstück in den normalen Tourenplan einsortiert worden sei, folgte am Sonnabend, 5. August, ein Großeinsatz. Mit acht Fahrzeugen und jeweils zwei Mitarbeitern an Bord wurden in Harsleben, Derenburg, Darlingerode sowie Drübeck, Wasserleben und Veckenstedt aus über 23 Straßen insgesamt 66 Tonnen abtransportiert.

Zum weiteren Schwerpunkt wurde die Gartenanlage „Am Goldbach“ in Halberstadt. Dort hatten die Pächter 13 Tonnen Schrottmöbel zusammengetragen, die zwei Enwi-Fahrzeuge abholten. Am gestrigen Donnerstag folgte die Gartenanlage „Pfeffermühle“.

Die Abfuhr, so Ingo Ziemann, sei grundsätzlich kostenlos erfolgt. Nicht nur, weil man den Opfern unbürokratisch helfen wolle. „Wir gehen davon aus, dass alle Flutopfer im Harz leben, hier ohnehin die Entsorgungsgrundgebühr zahlen und damit auch Sperrmüll abholen lassen können.“

Sperrmüll, so Ziemann weiter, werde im Regelfall aus Kostengründen in Holzmüll und Reststoffe aufgesplittet. Die Entsorgung erfolge in der Verbrennungsanlage im niedersächsischen Buschhaus. Diesmal sei das Holz aus zeitlichen Gründen nicht raussortiert worden. Alles in allem rechnet Ingo Ziemann mit rund 16.200 Euro zusätzlichen Kosten für Sammlung, Abtransport und Entsorgung des Sperrmülls.

Wobei der enwi-Sprecher nicht nur der Abfallwirtschaft für deren Engagement dankt, sondern auch betroffenen Flut-opfern. „Viele haben trotz unseres Abholangebotes ihren Sperrmüll gleich selbst zu den Wertstoffhöfen gebracht. Auch dort haben wir einen merklich stärkeren Zulauf gehabt.“ Soll heißen: Letztlich kamen mehr als 90 Tonnen zusammen.

Flutbedingt landeten ebenso viele Elektrogeräte im Schrott – oder besser: im Verwertungscontainer. Auch hier gab es nach Ziemanns Worten Sondertouren, um schnell wieder Ordnung in die Kommunen zu bringen. Die Schwerpunkte seien identisch mit den Sperrmüll-Abfuhrorten: Harsleben, Darlingerode und Wasserleben sowie die Gartenanlage „Pfeffermühle“ in Halberstadt. Alles in allem rechnet Ziemann mit insgesamt 50 Elektrogeräten.