Halberstadt l Vom Hausanschluss bis zur Erneuerung der Trinkwasserhauptleitung reichen die Planungen, mit denen sich Alexander Hübener befasst. Beim Bereichsleiter Netze der Halberstadtwerke laufen die Fäden für zahlreiche Bauvorhaben zusammen. Einige davon wurden jüngst während eines Pressegespräches vorgestellt.
"Es sind einige, die den Straßenverkehr beeinträchtigen werden" sagt Hübener. Am stärksten betroffen bleiben jene Verkehrsteilnehmer, die die Magdeburger Straße nutzen. "Hier sind wir nur ein ,mitlegendes' Unternehmen, federführend bei diesem Projekt ist ja das Landesstraßenbauamt", sagte Hübener. Der hat auch eine Erklärung für die bereits eingetretenen Bauverzögerungen parat, die "ärgerlich" seien, weil sie die Finanzplanung der Stadtwerke etwas durcheinanderbrächten. Wie Hübener auf Nachfrage sagte, hatte es Probleme beim Ausbau der alten Abwasserrohre gegeben. "Die waren, warum auch immer, in Beton eingehüllt. Also musste man erstmal den Beton aufbrechen, um an die Leitungen zu kommen. Damit hatte niemand gerechnet."
In der Magdeburger Straße werden nicht nur die Abwasserkanäle komplett erneuert. Die Stadtwerke legen für mehr als 770.000 Euro drei Kilometer Stromkabel, 580 Meter Gas- sowie 670 Meter Wasserrohre neu. 380 Meter Fernwärmeleitungen werden ausgetauscht und außerdem 2470 Meter sogenannte Automatisierungskabel verlegt. "Das sind Steuerungs- und Überwachungskabel", erklärt Hübener und erläutert, warum auf einem rund 500 Meter langen Straßenabschnitt fast drei Kilometer Stromkabel verlegt werden. "Oft sind es mehrere Spannungsbereiche, deshalb braucht man verschiedene Kabel", so der Bereichsleiter. "Das kann auch bei Gasrohren der Fall sein, wenn es sich unterschiedliche Druckbereiche handelt. Und bei Fernwärme brauchen wir ja immer zwei Rohre in einem Abschnitt - für den Vor- und für den Rücklauf."
In der Magdeburger Straße werden zeitgleich 20 Stromanschlüsse, 22 Gas- und 24 Wasseranschlüsse erneuert. "Mit den Kabeln legen wir jetzt im Januar los, ab Februar wollen wir, wenn es das Wetter zulässt, die Gas- und Wasserrohre verlegen und ab März dann die Fernwärmeleitungen." Wenn die Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert sind, kann der eigentliche Neuaufbau der Straße beginnen.
Aufgerissen wird auch an der Kühlinger Straße. Allerdings nicht die Fahrbahn, sondern der Fußweg zwischen der Einmündung Weingarten und Hinter dem Richthause. "Wir verlegen hier Leitungen, die sich zurzeit noch unter einer Privatstraße befinden, in den öffentlichen Bereich", sagt Hübener. Geplant sei hier der Baustart für Mitte Februar. Zunächst werden 360 Meter Stromkabel in den Untergrund des Fußweges verlegt, ab Mai folgen 220 Meter Gas- und 200 Meter Wasserleitung. "Mit den Arbeiten in der Kühlinger Straße müssen wir bis Ende Oktober fertig sein", sagt Hübener.
Für den Juni planen die Stadtwerke den Bau einer neuen, wenn auch kurzen Fernwärmeleitung. 70 Meter werden in der Bakenstraße verlegt, verbunden mit sechs neuen Hausanschlüssen.
Ab August sollen die Grundstückserschließungen im Baugebiet Im Sonntagsfeld weitergehen. Für 15 Grundstücke werden die Strom-, Gas- und Wasserleitungen gelegt.
Eine größere Investition ist der Austausch der Trinkwasserhauptleitung. Der fünfte Bauabschnitt betrifft wie bereits im Vorjahr die Hans-Neupert-Straße. Von Höhe der Gartenanlage bis zur Einmündung zum Kluswasserwerk soll die wichtigste Wasserader der Stadt erneuert werden. Rund 400.000 Euro werden die Halberstadtwerke allein für dieses Bauvorhaben in diesem Jahr ausgeben.
"Neben den Investitionen innerhalb des Stadtgebietes sind wir auch in unseren Konzessionsgebieten aktiv", ergänzt Rainer Gerloff, Geschäftfsführer der Stadtwerke. So wird eine zwei Kilometer lange Gasleitung zwischen Deersheim und Osterwieck verlegt, gemeinsam mit dem Trink- und Abwasserzweckverband Vorharz (TAZV) wird in Wegeleben die Wasserleitung in der Straße Lange Reise erneuert, und es müssen noch weitere Arbeiten parallel zur neuentstehenden Ortsumfahrung Harsleben/Halberstadt erfolgen. "Hier haben wir bereits in den vergangenen zwei Jahren zahlreiche Umverlegungen und neue Einbindungen innerhalb des Versorgungsnetzes vorgenommen."
