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Jubiläum Neue Technik fürs Planetarium

Das Halberstädter Planetarium feierte am Sonnabend 25. Geburtstag. Den ganze Tag hielt Astronomielehrer Klaus Huch Vorträge.

Von Dieter Kunze 25.09.2017, 08:00

Halberstadt l Interessante Ausflüge in die unendlichen Weiten des Weltalls können die Halberstädter bereits seit Jahrzehnten unternehmen. Vor rund 50 Jahren entstand damals auf dem Dach der heutigen Ganztagsschule „Freiherr Spiegel“ in der Wilhelm-Trautewein-Straße eine kleine Sternwarte.

Vor genau 25 Jahren kam im Dachgeschoss dieser Schule ein modernes Planetarium hinzu. Dieses wird heute unter der Regie des Landkreises Harz über das Gymnasium Martineum betrieben und steht nicht nur für den Astronomie-Unterricht der beiden Gymnasien in der Stadt zur Verfügung.

„Bei uns melden sich auch viele Kindergärten, Horte sowie weitere Schulen an“, berichtete Mitarbeiterin Barbara Lang. Das Interesse an der Einrichtung geht über die Kreisgrenzen hinaus. „So kommen unter anderem auch Schüler vom Gymnasium in Wanzleben zu uns“. Neben den Vorträgen für Kinder und Jugendliche werden regelmäßige Abendveranstaltungen für Erwachsene organisiert. Das summierte sich im vergangenen Jahr auf über 1400 Besucher.

Klaus Huch ist seit 34 Jahren als Astronomie-Lehrer am heutigen Gymnasium Martineum tätig. Vor 25 Jahren, mit der politischen Wende, ergab sich die Möglichkeit für die Anschaffung moderner Technik. Zwei Jahre wurde umgebaut und am 31. August 1992 konnten die neuen Räumlichkeiten offiziell in Betrieb genommen werden. Von Mittwoch bis Freitag ist er im Planetarium anzutreffen und sichert den Unterricht für die Schüler der neunten Klassen der Gymnasien und die zehnten Klassen der Sekundarschulen ab.

Dank der „Fulldome-Technik“ können in der 360-Grad-Kuppel kreisrund aufgenommene Filme wie „Von der Erde ins All“ – eine Reise durch die Geschichte der Astronomie und durch die Galaxien – abgespielt werden.

Für jede Klassenstufe hält die Einrichtung passende Programme parat. Diese reichen vom Märchen wie „Lisa und 1,2,3 Sterne“ und der „Sonnenfinsternis auf dem Bauernhof“ bis zur „Orientierung am Sternenhimmel“ und einer „Reise durch das Sonnensystem“. Auch über Geburt, Leben und Tod der Sterne gibt ein Vortrag im Halberstädter Planetarium Auskunft.

Froh ist der Astronomielehrer, dass zum Jubiläum der Einrichtung neue Technik für die Präsentationen auf der Sechs-Meter-Kuppel beschafft werden konnte. So lassen sich Filme für die Jüngsten wie „Polaris“ oder die Geschichte vom Eisbären und einem Pinguin, die sich auf die Suche nach einem anderen Planeten begeben, bestens darstellen. Bei den älteren Besuchern ging es diesmal um „Ferne Welten - fremdes Leben“.

Über mangelndes Interesse brauchten sich Klaus Huch und seine Mitarbeiterin am Sonnabend beim Tag der offenen Tür anlässlich des Planetarium-Geburtstags nicht beklagen. Das altersgerechte Programm lockte stündlich Kinder mit ihren Eltern oder Großeltern an. Oft wurde es eng und die Jüngsten durften auf zusätzlichen Kissen Platz nehmen.

Der Abend war erwachsenen Interessenten vorbehalten. „Weil nur wenige Leute in der engen Sternwarte Platz haben, kann man auf der Plattform im Freien den Himmel beobachten“, sagte Huch. Am Sonnabend stand der zunehmende Mond im Mittelpunkt. Trotz einiger Wolken war ein Blick in den Sternenhimmel möglich.

Für einen Beitrag von jeweils 1,50 Euro können interessierte Gruppen aus Kindergärten und Schulen spezielle Vorträge im Planetarium buchen und so einen ersten Einblick in ferne Welten bekommen.