Klubhaus Halberstadt Diskussion neu entfacht

Über 20 Jahre ist das Klubhaus Halberstadt verwaist. Hans-Jürgen Müller bringt die Ruine wieder ins Gespräch.

09.02.2017, 09:33

Halberstadt (sr) l Mit einer Online-Petition an die Stadt Halberstadt hat Hans-Jürgen Müller eine Diskussion im Internet losgetreten. Inhalt: die Zukunft des Klubhauses, das seit mehr als 20 Jahren ein Dasein als Ruine fristet. „Ich finde es schade, dass nichts damit passiert. Die Stadt und die Politik machen nichts“, erläutert Müller sein Anliegen. „Mit der Petition ist das Klubhaus nicht gerettet, aber das Thema soll wieder in den Fokus gerückt werden.“

Der 48-Jährige Aderstedter hat in seiner Jugend in der Einrichtung gekellnert und verbindet wie viele Halberstädter schöne Erinnerungen mit dem einstigen Aushängeschild Halberstadts. „Machen wir uns nichts vor, jetzt ist das Ding abrissreif. Aber dann soll es auch abgerissen werden, so wie jetzt kann es jedenfalls nicht bleiben.“ Der Anblick der Ruine, direkt an einer Hauptverkehrsstraße, werfe ein schlechtes Licht auf die Stadt. „Da wäre es besser, die Fläche für Parkplätze zu nutzen.“ Sein Traum sei es jedoch, mithilfe der Petition Investoren anzusprechen, die an dem Platz wieder eine Kulturstätte errichten.

Für seinen Aufruf hat er mehr als 100 Unterstützer gefunden, die die Petition online unterschrieben haben. Zu ihnen zählt Jörg Felgner. Der Sozialdemokrat, der im vergangenen Jahr für Halberstadt als Landtagsabgeordneter kandidierte, brachte sich damals ebenfalls mit dem Klubhaus ins Gespräch. Damals wie heute sei er der Meinung, dass für das Haus Konzepte benötigt werden. „Diese Brache muss verschwinden. Darum unterstütze ich die Petition“, sagt der Politiker, der von April bis November 2016 Wirtschaftsminister war, auf Volksstimme-Nachfrage.

Die Stadt steht der Petition skeptisch gegenüber – obwohl sie die Meinung sicherlich vieler Halberstädter unterstreiche. „Auch für die Stadt Halberstadt ist dies eine städtebaulich überaus unbefriedigende Situation“, teilt Rathaussprecherin Ute Huch mit. Die Petition bringe jedoch keine neuen Handlungsspielräume und keine neuen Erkenntnisse.

Die Stadt sei nicht der Eigentümer. Das Gebäude wurde Anfang der 1990er Jahre verkauft und befindet sich in Privatbesitz. Deshalb könne die Stadt keinen Einfluss nehmen, was mit dem Haus geschehe. „Im Ergebnis der Petition würde die Stadt nochmals die verwaltende Bank darauf aufmerksam machen, dass eine Verwertung des Objektes und des Grundstückes in naher Zukunft erwünscht wäre“, so Ute Huch.