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Kochmeister Nachtisch bringt die Entscheidung

Dardesheims Sekundarschule hat seine Kochmeister ermittelt. Das Menü wäre wohl auch für jede Hausfrau eine He­rausforderung gewesen.

Von Mario Heinicke 27.03.2018, 06:00

Dardesheim l Leicht haben es die drei Hauswirtschaftslehrerinnen den Finalisten des Kochwettbewerbs nicht gemacht. Nachdem frühere Wettbewerbe knapp oder gar mit zwei punktgleichen Siegern ausgegangen waren, sollte diesmal eine besondere Herausforderung die Entscheidung bringen.

„Der Nachtisch bringt den Unterschied“, prophezeite Annerose Heydecke. Dazu sollten die Schüler Küken-Cupcakes herstellen. Also einen Muffin backen und danach obenauf aus einer Creme ein Küken formen und gestalten, dessen Erfolg wiederum von der Konsistenz der Creme abhängig sein würde. „Es ist aber nichts völlig Neues dabei, die Schüler haben alles schon mal gemacht“, sagte die Lehrerin.

Am Ende behielt sie recht. Nur dem vierköpfigen Team der Klasse 9a gelang der Nachtisch exakt wie im Rezept beschrieben. „Man traut sich gar nicht zu essen“, bekannte Astrid Heydecke, als sie das aufwändig verzierte Küken auf dem Teller sah. Die Creme der 10a fiel indes in sich zusammen. Geschmacklich aber, da waren sich alle Jurorinnen einig, waren beide Kreationen klasse.

Über drei Tage ging der Kochwettbewerb. Waren voriges Jahr die Klassenstufen 7 und 8 beteiligt, schwangen nun die Klassen 9 und 10 die Kochlöffel. Zunächst ermittelten die jeweils drei Klassen eines Jahrgangs ihren Meister, die danach im Finale gegeneinander antraten. Ein längerer Arbeitstag, zwei Stunden dauerte es allein vom ersten Handschlag bis zum Servieren der Vorsuppe, einem französischen Porreesüppchen mit Zitrone. Die Rezepte für das Drei-Gänge Menü kannten die Schüler übrigens vorher nicht.

Beim Hauptgang galt es Stampfkartoffeln mit Speck sowie wachsweiche Eier mit Rauke-Senf-Sauce zu zaubern. Sieben Minuten sollen die Eier im Wasser kochen, berichtete Cornelia Saatze. Eier also nicht zu hart, aber auch nicht zu weich. „Das lernen die Schüler in der 5./6. Klasse“, sagte Astrid Heydecke. Aber auch das Eierkochen kann eine Herausforderung sein. Wenn etwa ein Ei platzt oder es dann doch zu weich aus dem Wasser kommt.

„Am schwierigsten waren der Kartoffelbrei und die Sauce“, blickte nach getaner Arbeit Tim Riethausen aus dem Siegerteam zurück. „Es war schwierig, den richtigen Geschmack zu finden. Alle haben mit gekostet.“ Die Zehntklässler fanden das Backen der Muffins am schwersten.

Die vierköpfigen Teams waren übrigens von ihren Klassenkameraden zusammengestellt worden. In der Klasse 9a dürfte das nicht schwer gefallen sein. Denn voriges Jahr, in der Achten, hatten drei von ihnen schon einmal den Wettbewerb gewonnen.

Alle kochen auch zu Hause schon fleißig mit. Und nicht ausgeschlossen ist es, dass dieses Menü zu Ostern daheim bei dem einen oder anderen Schüler nochmal auf den Tisch kommen wird.

„Das war heute recht anspruchsvoll“, sagte Annerose Heydecke während der Siegerehrung. Zusammen mit Ina Schmidt, der stellvertretenden Schulleiterin, bescheinigte sie allen Teilnehmern eine gute Teamarbeit. Diese gehört übrigens ebenso zu den Bewertungskriterien wie das kreative Gestalten eines Tisches sowie das Abwaschen und Aufräumen.

Das Siegerteam wird nun per großem Foto an der Wand des Küchenraums verewigt. Für alle Teilnehmer gab es jeweils einen Einkaufsgutschein.