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Kurzschluss Wehr muss verqualmtes Haus evakuieren

Die Feuerwehr Halberstadt musste am Freitag zu einem Kellerbrand ausrücken. Drei Menschen wurden in eine Klinik gebracht.

21.07.2017, 20:55

Halberstadt l Ein Kurzschluss bei Elektro-Installationsarbeiten hat am Freitag im Halberstädter Spiegelsbergenweg einen größeren Einsatz der Feuerwehr ausgelöst. Die Kameraden von hauptberuflicher Wachbereitschaft und freiwilliger Wehr mussten nicht nur den Kabelbrand und die Flammen im Bereich der Hausverteilung löschen, sondern zugleich elf Menschen aus dem völlig verqualmten Gebäude evakuieren. Drei Personen – ein 57 Jahre alter Elektriker sowie ein 26-Jähriger und eine gleichaltrige Frau – wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Klinikum gebracht. Ob sie stationär aufgenommen werden mussten, ist unklar.

Das Feuer war nach Angaben von Wehrsprecher Lars Hartmann gegen 8.40 Uhr ausgebrochen. Wie Polizeisprecher Uwe Becker mit Blick auf die bisherigen Erkenntnisse erklärte, sei es beim Wechseln eines Stromzählers zu einem Kurzschluss mit anschließendem Kabelbrand gekommen. Anschließend griffen die Flammen nach Hartmanns Worten auf die Hausverteilung über.

Als kurz nach dem Alarm die ersten Kräfte der hauptberuflichen Wehr vor Ort eintrafen, habe sich die extreme Qualmentwicklung als Hauptproblem entpuppt. „Wir hatten im Keller null Sicht, und auch im Treppenhaus eine Qualmkonzentration mit tödlichem Potenzial.“

Während sich der erste Trupp mit Atemschutz um die Rettung der drei Personen kümmerte und anschließend das Treppenhaus belüftete, gingen die beiden anderen Truppen zur Brandbekämpfung über.

Der Einsatz der Feuerwehr, die mit 20 Kameraden vor Ort war, dauerte bis 11.15 Uhr. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, um die Ursache des Kurzschlusses zu klären. Die Stadtwerke, in deren Auftrag der Zählerwechsel erfolgte, arbeiten an der Wiederherstellung der Stromversorgung.

Wehrsprecher Lars Hartmann warnt mit Blick auf dieses Feuer vor dem Betreten verqualmter Treppenhäuser. Die Gase, die beispielsweise beim Verbrennen von Kabeln entstehen, sind extrem giftig. „Das Treppenhaus darf nur betreten werden, wenn es rauchfrei ist. Schon ein Atemzug kann ausreichen, um das Bewusstsein zu verlieren.“ Türen zu brennenden Wohnungen sollten verschlossen werden.

Sei das Treppenhaus schon verqualmt, gelte: In der Wohnung bleiben, die Türritzen mit feuchten Handtüchern und Decken abdichten. Absichern, dass kein Qualm durch Fenster eindringen kann und die Feuerwehr rufen. Anschließend sollten sich Personen am Fenster bemerkbar machen und Anweisungen der Retter abwarten. „Ein Fluchtversuch über ein verqualmtes Treppenhaus kann schell in eine tödliche Falle führen“, warnt Wehrsprecher Hartmann.