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Leserzeit  Rappelvolles Haus zum großen Finale

Nach elf Jahren hat das Team rund um Peter Neumann in Badersleben die beliebte Lesezeit beendet. Nun wird auf Nachfolger gehofft.

Von Ramona Adelsberger 06.03.2017, 12:25

Badersleben l Vielleicht ein allerletztes Mal war jeder Platz im Gastraum der Wassermühle von Badersleben besetzt. Vorleser Peter Neumann hatte zur „Geschichtenzeit“ eingeladen, zur womöglich letzten. Denn das Team mit Peter Neumann, Christine Rosemann und Heidi Wolfram hat bereits lange angekündigt, nach elf Jahren aufzuhören.

„Wir hoffen nun sehr, dass sich Nachfolger finden, die diese schöne Veranstaltungsreihe weiterführen“, sagte Ortsbürgermeister Olaf Beder (Wählergemeinschaft) und bedankte sich bei den drei Protagonisten herzlich. Auch Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (CDU) würdigte das Engagement des Teams und überreichte Peter Neumann den Huy-Taler, den Preis der Gemeinde Huy für besondere Arbeit im Sinne der Gemeinschaft.

Dann war endlich Zeit für die eigentliche Hauptperson dieser letzten Geschichtenzeit – den „Sternenfänger“. Bereits in den beiden vorherigen Lesungen hatte Neumann das Buch der spanischen Autoren Miralles und Rovira vorgestellt und aus der Geschichte um den Waisenjungen Michel, der seine kranke Freundin Eri retten will, gelesen. Nun warteten die Zuhörer schon gespannt darauf, ob Michel es schafft, in kurzer Zeit insgesamt zehn Menschen zu finden, die alle auf verschiedene Weise lieben.

Bevor Peter Neumann nun las, gab Angelika Neumann noch eine Zusammenfassung. Michel hat die Aufgabe, zehn Stofffetzen aus der Kleidung von zehn Liebenden zu sammeln. Dabei geht es um ganz unterschiedliche Arten von Liebe. So zur Natur, zu Menschen oder zum Wissen und nicht zuletzt zu sich selbst.

Nachdem die Geschichte um Michel und Eri ihr glückliches Ende gefunden hatte, klappte Peter Neumann das Bändchen zu und richtete noch persönliche Worte an die Zuhörer. „Ich danke vor allem Ihnen, dass Sie hier sind.“ Beinahe entschuldigend erklärte der 76-Jährige, dass er seine Zeit künftig etwas anders einteilen möchte. „Manchmal ist es Zeit, die Dinge abzuschließen.“

Über seine Lesungen konnte Peter Neumannn mit einer kleinen Statistik aufwarten. In elf Jahren habe er zu insgesamt 69 Lesezeiten eingeladen und etwa 1700 Zuhörer angelockt. Er erinnerte an die verschiedenen Gastvorleser, die er begrüßen konnte, und gedachte der mittlerweile verstorbenen Gäste. Zugleich bedankte sich Neumann bei seinen Mitstreiterinnen Heidi Wolfram und Christine Rosemann, die immer für Kuchen, Kaffee und Tee sowie für die Raumdekoration gesorgt haben. Außerdem dankte er allen Gastgebern, vor allem Familie Küchenmeister.

Auch Peter Neumann hofft natürlich, dass sich Interessierte finden, um diese „Geschichten in der Mühle“ fortzuführen. „Ich stehe mit Rat zur Verfügung“, bietet er an und verkündete, dass es auf jeden Fall noch einen Abschluss im Juni mit den „Geschichten hinter der Mühle“ geben soll.