Medizin Neues Speziallabor

Ein neues Zentrum für Innere Medizin entsteht in Halberstadts Krankenhaus.

Von Dieter Kunze 11.07.2016, 17:56

Halberstadt l Das Halberstädter Krankenhaus mit insgesamt rund 450 Betten und großen Fachabteilungen soll effektiver gestaltet werden. „Deshalb teilen wir die Innere in drei Fachbereiche, die künftig als Zentrum für Innere Medizin weiter unter der Gesamtleitung von Chefarzt Dr. Frank Aedtner fungieren wird“, kündigte der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Klaus Begall an. „Das war eine kollektive Entscheidung der Krankenhausleitung.“

Dr. Aedtner soll weiterhin die Bereiche Nephrologie ­(Nieren- und Hochdruckkrankheiten), Akutdialyse und Hypertension (Bluthochdruck) betreuen. Neu sind jetzt die Kliniken für Gastroenterologie und Kardiologie. Das Zentrum für Innere Medizin wird sich gemeinsam um die ärztliche Aus- und Fortbildung kümmern, den Bereitschaftsdienst „schlagkräftiger gestalten“, Urlaube und Notarzteinsätze koordinieren.

Prof. Begall freut sich, dass zum 1. Juli Prof. Dr. Stefan Peters gewonnen werden konnte. Der 56-Jährige war nach dem Studium in Hannover leitender Oberarzt in Magdeburg, dann elf Jahre Chefarzt für die Kardiologie in Quedlinburg und wechselte anschließend nach Goslar und Salzgitter. „Weil ich in Quedlinburg schon einige Patienten im Herzkatheterlabor behandelt habe, bin ich für manchen Halberstädter kein Unbekannter mehr“, erläuterte der neue Chefarzt.

Um die Gastroenterologe (Magen-Darm-Trakt) kümmert sich jetzt Chefarzt Dr. Jens Jakob. Der 50-Jährige stammt aus Goslar, studierte in Göttingen und war zwölf Jahre Oberarzt für seinen Fachbereich in Wolfsburg. „Ich möchte hier die Arbeit in der Gastroenterologe intensivieren, komplexere Eingriffe vornehmen sowie den ­Schwerpunkt auf Darm- und Bauchspeicheldrüsenbehandlungen sowie Endosonografie legen“, kündigte er an. Bei ­letzterer Untersuchungsmethode wird ein Schallkopf eines Ultraschallgerätes mit einer ­Sonde in den Körper eingebracht.

Beide Fachbereiche liegen nach dem jüngsten Umbau auch räumlich nebeneinander, im Erdgeschoss des ­Klinikums. Durch die Zusammenarbeit sollen mehr Operationen mithilfe der Laparaskopie und Endoskopie (Schlüssellochchirurgie) ermöglicht werden. Dabei kann das Herzkatheterlabor seit einigen Wochen mit neuester Technik arbeiten. „Wir haben 600 000 Euro aus eigenen Mitteln investiert“, berichtete Arne Hössner, stellvertretender Krankenhausdirektor. Weil die Fördertöpfe des Landes weniger geworden sind, gab es für dieses Vorhaben keine Zuschüsse.

„Das zeigt doch, dass wir finanziell in stabilen ­Verhältnissen arbeiten“, betonte der Ärztliche Direktor Klaus Begall. Sonst wären kaum ­eigene Investitionen möglich. Allerdings liegen die Pläne für ein drittes neues Bettenhaus seit Jahren im ­Sozialministerium in Magdeburg auf Eis. „Das geht nur mit Fördermitteln“.

Die bisherigen 1200 bis 1300 Untersuchungen und Behandlungen im Herzkatheterlabor will der neue Chefarzt deutlich erhöhen. „Wir können mit den neuen Geräten jetzt deutlich mehr Einzelheiten in den Gefäßen des Herzens erkennen und im Bedarfsfall frühzeitiger eingreifen“, sagt Peters.