Medizintechnik Produktion am Limit

Die Dahlhausen Medizintechnik GmbH Halberstadt stellt Beatmungstechnik her und produziert jetzt in der Corona-Krise unter Hochdruck.

Von Dieter Kunze 29.03.2020, 01:00

Halberstadt l . „Wir haben unsere Produktion auf diesem Gebiet schon verzehnfacht und arbeiten am Limit“, sagte Holger Linke, Geschäftsführer der Dahlhausen Medizintechnik GmbH Halberstadt auf Volksstimme-Nachfrage.

Vor Ort werden Schläuche und andere Komponenten produziert und zu Sets für den Anschluss an Beatmungssysteme zusammengestellt. Auch verschiedenes Zubehör wie Tubenverlängerungen und Absaugschläuche kommen aus der eigenen Produktion. Rund 40 Mitarbeiter sind allein in diesem Bereich tätig und die Produkte werden kurzfristig an die stationären Einrichtungen und Händler versandt.

„Die Mitarbeiter sind sich ihrer Verantwortung bewusst“, berichtete Linke. Es gebe zurzeit keinen Urlaub, es würden Überstunden geleistet und auch am Wochenende werde gearbeitet. Noch gebe es keine Probleme mit den nötigen Zulieferungen. Er gehe davon aus, dass die angeforderten Lieferungen so noch für mehrere Wochen gesichert sind. Aus China würden immer noch Container mit Rohstoffen und Zulieferprodukten ankommen. Das große Loch erwartet der Geschäftsführer nach den dortigen Corona-Produktionsausfällen hier erst in einiger Zeit.

Das in Köln gegründete Familienunternehmen habe seit 2002 einige Millionen Euro in sein Logistik- und Produktionszentrum in Halberstadt investiert. Als Komplettanbieter von klinischem Zubehör kämen bei Dahlhausen täglich Waren aus vielen Ländern an, würden teils mit Eigenprodukten komplettiert und an die medizinischen Einrichtungen ausgeliefert. Vor allem die Palette von Beatmungssystemen für Krankenhäuser sowie Produkte für die Anästhesie und Intensivmedizin sei ständig erweitert worden.

Erst 2016 ging eine neue Logistikhalle in Halberstadt in Betrieb und schaffte damit Platz für 12.000 Palettenplätze. Inzwischen sei ein weiterer Lagerneubau vor der Fertigstellung. „Wir investieren nochmals 3,6 Millionen Euro, um ein zentrales Wareneingangslager zu schaffen“, erläuterte Linke. Die Inbetriebnahme sei für den Monat Mai geplant. Aktuell habe das Unternehmen rund 100 Mitarbeiter.