Millionen für das Kinderland Dedeleben

Dedeleben l Solche Termine machen Finanzminister André Schröder ganz offensichtlich viel Spaß. Kaum ist der CDU-Politiker in der Kindertagesstätte „Kinderland“ in Dedeleben angekommen, nimmt der Familienvater erst einmal in der Mitte der Gruppe „Strolche“ Platz und kommt mit den Knirpsen ins Gespräch. Das wichtige Thema am Tisch sind Zahnlücken.

Grund des Ministerbesuches ist die Übergabe eines Fördermittelbescheides aus dem Programm StarkIII/ELER (für Projekte im ländlichen Raum), auf dessen Grundlage nun der geplante Umbau beginnen kann. „Darauf haben wir lange gewartet“, freut sich Holger Thiele, Verwaltungsdirektor des Cecilienstiftes als Träger der Kita „Kinderland“. Vor ziemlich genau einem Jahr hatte der damalige Finanzminister Bullerjahn (SPD) bereits einen Vorbescheid über die Fördermittelsumme nach Dedeleben gebracht. Seither haben die Verantwortlichen sehnsüchtig nach Magdeburg geschaut und auf den endgültigen Bescheid gewartet.

„Das verstehen wir gut“, sagt Minister Schröder. Grund für diese Verzögerung sei eine Auflage der Europäischen Union, die alle zu einem bestimmten Stichtag eingereichten Projekte (in diesem Fall 30) gleichzeitig baufachlich prüft. „So bestimmt der Langsam­ste das Tempo“, erklärt der Finanzminister. Doch nun sei die Prüfung abgeschlossen und es könne losgehen.

Das Land Sachsen Anhalt fördert den Umbau des Gebäudes der ehemaligen Sekundarschule Dedeleben in eine moderne Kindertagesstätte mit 2,02 Millionen Euro. „Dieser Betrag steht fest “, erklärt Holger Thiele, den Rest wird das Cecilienstift übernehmen. Wie viel das Projekt am Ende tatsächlich kosten wird, kann er noch nicht sagen. „Wir wissen mehr, wenn die Ausschreibungen vorliegen.“ Diese sollen nun schnellstens auf den Weg gebracht werden. „Aufgrund der Gesamtsumme müssen wir europaweit ausschreiben“, erklärt Thiele weiter. „Wir rechnen dann mit einer Bauzeit von 13 Monaten.“ Über ein Ende könne er zur Zeit nur spekulieren. „Der Bau wird uns 2018 mit Sicherheit noch beschäftigen.“ Der Umbau umfasst die Modernisierung und Erweiterung der Kita, die nach einem Brand 2007 in das damals leerstehende Schulgebäude umgezogen war.

Dass die jetzigen Verhältnisse nicht den Ansprüchen einer modernen Kindertagesstätte genügen, sind sich alle Anwesenden einig. Ziel ist, das Bestandsgebäude zu entkernen und komplett zu sanieren sowie den ehemaligen Zwischenbau zurückzubauen. Zudem wird eine energetische Sanierung erfolgen, mit der die Gebäudehülle und die neu zu installierende Anlagentechnik auf den modernsten Stand gebracht werden soll.

Die Gruppenräume bleiben bestehen, werden jedoch jeweils um einen Anbau und eine eigene Freilufterrasse erweitert. Die angrenzende Straße ist bereits entwidmet. Zudem wird es einen Durchgang zum benachbarten Park als weiterer Spielfläche geben.

Für die Zeit des Umbaus werden die Mädchen und Jungen vorübergehend in die Villa umziehen. „Alle dafür nötigen Genehmigungen liegen bereits vor“, erklärt Manuela Fischer, die Leiterin der Einrichtung. Auch für die Frage der sanitären Einrichtung gebe es eine gute Lösung. „Wir nutzen vorübergehend weiter unseren Sanitärtrakt.“

Minister Schröder wurde von Gabriele Trumpf, Leiterin Kommunalentwicklung und -beratung in der Investitionsbank begleitet. Sie betont, dass bei der Beantragung von STARK III-Mitteln die ­Kommunen gefordert seien. „Die Investitionsbank als Antrags- und Bewilligungsstelle unterstützt, wo sie kann.“ Die Zusammenarbeit mit der Investitionsbank lobt auch Huy-Bürgermeister Thomas Krüger (CDU). Er betont, dass die Gemeinde Huy mit der Grundschule Badersleben noch ein weiteres Projekt eingereicht hatte, das zunächst nicht bedacht wurde. Doch nun gebe es, auch dank der Investitionsbank, die Zusage, auch die Grundschule Badersleben mit Mitteln aus dem StarkV-Programm umfassend energetisch zu sanieren.

Insgesamt verfügt die Gemeinde Huy über acht Kindertagesstätten, fünf davon in Trägerschaft des Cecilienstiftes. „Und alle Kitas sind ausgelastet“, betont der Bürgermeister.

„Mit dieser Förderung zeigen wir unsere Überzeugung, dass diese Einrichtung in Dedeleben langfristig Bestand hat“, sagt Minister Schröder zum Abschluss und dankt auch dem Landtag von Sachsen Anhalt für die Investition in die Zukunft.