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Mühlentag Viele Gäste in Klein Quenstedt

Müller Ulrich Heucke hatte zum Tag der offenen Tür in die Wassermühle Klein Quenstedt eingeladen.

Von Gerald Eggert 06.06.2017, 13:00

Klein Quenstedt l Lange Warteschlangen gab es am Pfingstmontag in der Wassermühle Klein Quenstedt.

Halbstündlich führten Ulrich Heucke, Mühlenbesitzer und Vorsitzender des Mühlenvereins, und Dirk Masche Besucher durch das technische Denkmal und erläutern ihnen vom Keller mit dem liegenden Zeug bis zum Sichterboden unterm Dach die Funktionsweise der vollständig erhaltenen Technik.

So mancher musste zuvor Wartezeit in Kauf nehmen, denn schnell war die aus Sicherheitsgründen vorgegebene Gruppenstärke von 20 Personen erreicht. „Überall dreht und bewegt sich etwas. Dadurch ist alles viel anschaulicher. Die Besucher werden beim Rundgang nicht nur mit Daten und Fakten zur Geschichte versorgt und mit der Funktionsweise vertraut gemacht, sie sehen und hören bei uns, was an einem Arbeitstag in dieser Mühle bis zu ihrer Stilllegung 1975 vor sich ging“, so Heucke.

Mit Stolz verweist er darauf, was in den vergangenen Jahren alles geschaffen wurde. Dabei bekamen die engagierten Mitglieder des im Jahr 2000 gegründeten Mühlenvereins Unterstützung unter anderem von Tischlermeister Ralph Klingenberg, der Kommunalen Beschäftigungsagentur des Landkreises Harz (KoBa) sowie dem Europäischen Bildungswerk für Beruf und Gesellschaft (EBG).

Allein wäre es nicht zu schaffen. Denn der Sanierungsbedarf ist groß. Doch wer die Mühle regelmäßig besucht, stellt ebenso regelmäßig positive Veränderungen fest. Wasserradantrieb, Mühlgraben, Mühlenteich und die sanierte Westfassade sind einige sichtbare Beispiele dafür. Hinzu kommen neu gestaltete Ausstellungs- und Schauräume mit wachsender Zahl von Gegenständen, die einen Einblick in die Arbeit des Müllers und den Weg vom Korn zum Mehl anschaulich machen.

All dies fanden auch die Kinder spannend, die Peter Olfs begleitete, als es gestern zweimal hieß „Für Erwachsene verboten!“. Aufmerksam hörten die Mädchen und Jungen zu, was er ihnen spannend und kindgerecht über die Geschichte der Mühle, den harten Arbeitsalltag der Müller und über die vielen Arbeitsgänge berichtete, die notwendig sind, damit aus dem Korn das feine Mehl zum Backen wird. Begeistert war der „Hilfsmüller“ von der Aufmerksamkeit und Neugier der Kleinen.

Dafür durften sie auch vom frischen Zuckerkuchen probieren. Im Mühlengarten konnten die Kinder toben, spielen, malen und basteln. Das abwechslungsreiche Mach-mit-Angebot wurde gern angenommen. Ebenso eine erstmals ins Programm aufgenommene spielerische Buchlesung mit der Autorin Jeannette Schmöller, die ihr Kinderbuch „Julius – Der kleine Schmetterling“ vorstellte.

Die Erwachsenen konnten die Wartezeit bis zur Führung gut überbrücken beim Stöbern auf dem reichlich bestückten Flohmarkt oder sich mit Kaffee und Kuchen, Deftigem vom Grill und erfrischenden Getränken verwöhnen lassen. Der kurze Regenguss um die Mittagszeit störte kaum jemand, gab es doch reichlich Sitz- und Stehplätze unter dem Schleppdach und den Pavillons.

Die nächsten traditionellen Veranstaltungen an der Wassermühle sind das Sommerfest des Sport- und Freizeitvereins am 29. Juli, der Tag des offenen Denkmals am 10. September und der Advent in der Mühle am 9. Dezember.