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Nach Felssturz Bürger fordern: Wegenetz sichern

Viele Bürger in Langenstein fordern, den durch herabgestürzte Felsen blockierten Aufgang zur Altenburg wieder herzustellen.

Von Jörg Endries 24.02.2017, 07:18

Langenstein/Halberstadt l Heiß her ging es zur Ortschaftsratssitzung in Langenstein, berichtet Holger Werkmeister, der für die FDP im Rat sitzt. Kämpferisch zeigten sich die Langensteiner. Es geht um die Zukunft ihrer Altenburg und der Wanderwege im Gebiet der ehemaligen Bischofsburg und des Hoppelberges. 70 Einwohner, die am Dienstagabend zur Sitzung des Ortschaftsrates kamen, protestierten für den Erhalt des Wahrzeichens und Touristen-Magneten. Seit dem Felsabsturz im Dezember 2016 ist der Zugang zum beliebten Ausflugsziel nur noch eingeschränkt möglich. Weitere Abbrüche sind nicht ausgeschlossen.

„Ich bin beeindruckt, dass so viele Langensteiner unserem Aufruf gefolgt sind, um zu zeigen, dass es ihnen alles andere als egal ist, was mit der Altenburg geschieht“, sagte auf Volksstimme-Nachfrage Ortschaftsrat Holger Werkmeister. Gemeinsam mit seinem Abgeordneten-Kollegen Werner Fricke (FDP) hatte er die Einwohner aufgerufen, sich als „starke Dorfgemeinschaft“ zu zeigen. Die Rechnung ging auf – zumindest im ersten Anlauf. Der Ortschaftsrat mit Ortsbürgermeister Jürgen Meenken (CDU) an der Spitze unterstützt die Initiative.

„Der Ortschaftsrat ist ebenfalls der Meinung, dass die Treppe zur Altenburg wieder hergestellt werden muss und sucht nach Wegen für die Instandsetzung“, erklärte Jürgen Meenken gegenüber der Volksstimme. Der Rat fasste entsprechende Beschlüsse. Zum einen soll die Verantwortung des privaten Waldbesitzers bei der Instandsetzung des Wanderweges auf rechtlich sichere Füße gestellt werden. Dabei soll der Stadtrat den Ortschaftsrat unterstützen, so Holger Werkmeister, der die Interessen Langensteins im Stadtrat vertritt.

Es geht aber nicht nur um den sicheren Zuweg zur Altenburg. „Ein wichtiger Fakt ist, das das gesamte Wanderwegenetz im Hoppelberggebiet mit dem Siemensstein, der Hoppelnase, dem Steintisch und anderen attraktiven Zielen in einen einwandfreien Zustand zu bringen“, betonte der Langensteiner. Dazu sei der private Eigentümer laut Waldgesetz des Landes verpflichtet. Bislang hat der jegliche Mitwirkung an der Instandsetzung des vom Felsabsturz blockierten Weges verweigert und wurde darin von der Unteren Forstbehörde des Landkreises Harz bestärkt. Abzuwarten ist, ob die Beschlüsse des Ortschaftsrates von der Stadtverwaltung und dem Stadtrat ernst genommen werden. Denn rechtlich bindend sind die Beschlüsse für beide nicht.

„Die Beschlüsse sollen aber als Arbeitsauftrag durch die Verwaltung geprüft werden. Sowie das Protokoll verfasst ist, wird es den Fachbereichen zur Bearbeitung und Prüfung auf Fördermittelmöglichkeiten oder die Einbindung des Stadt- und Landschaftspflegebetriebes Stala übergeben“, informierte Rathaus-Sprecherin Ute Huch auf Volksstimme-Anfrage. Eine Entscheidung wird in der Dienstberatung des Oberbürgermeisters getroffen. Dieser Entscheidung könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorgegriffen werden.

Oberbürgermeister Andreas Henke (Die Linke): „Im Interesse einer weiteren künftigen touristischen Nachfrage Langensteins werden wir gemeinsam versuchen, auch mit dem Waldeigentümer, eine auskömmliche Lösung zu finden.“

„Das Wegesystem und die Altenburg sind schützenswert. Sollte unsere Forderung ins Leere laufen, werden wir eine Bürgerinitiative gründen“, so Werkmeister.