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Neujahrsspaziergang Den Tieren ein Stück näher

Kurzweilig, unterhaltsam lehrreich. Der Neujahrsspaziergang im Tiergarten Halberstadt erfreut sich großer Beliebtheit.

Von Sabine Scholz 02.01.2018, 00:01

Halberstadt l Kaum elf Stunden alt und schon die erste Tierpatenschaft. Wenn das kein gutes Omen für die Arbeit des Tiergartens im neuen Jahr ist. Michael Bussenius jedenfalls freute sich, zu Beginn des Neujahrsspaziergangs die erste Patenschaftsurkunde an Doris und Volker Warnecke überreichen zu können. „Seit acht Jahren schon sind sie als Paten für uns aktiv“, berichtete Bussenius den anwesenden Spaziergangsgästen. „Diesmal gilt die Patenschaft unserem Lama Söckchen“, so der Zooinspektor. Und Volker Warnecke ergänzte, dass auch seine Wanderfreunde mit im Paten-boot seien. Anlässlich seines Geburtstages haben diese für eine Patenschaft gesammelt, das Ehepaar stockte die Summe noch etwas auf.

Dann ging es los, der Neujahrsspaziergang führte als erstes zu den Publikumslieblingen des Tiergartens, den Erdmännchen. Der fünfjährige Ayden aus Halberstadt durfte mit ins Gehege und Futter verteilen. Bei den Trampeltieren konnten dieses Erlebnis auch erwachsene Besucher genießen, denn für ein zweites Kamel-Frühstück war eine ganze Stiege mit Obst und trockenem Brot vorbereitet. Michael Bussenius berichtete derweil davon, dass Kamele zwei Wochen ohne Trinken auskommen, dann aber innerhalb von 30 Minuten 250 Liter Wasser „wegzischen“.

Einige Mutige ließen sich anschließend nicht die Chance entgehen, etwas Glück fürs neue Jahr einzuheimsen – sie streichelten das Hängebauchschwein Marzipan. Während das friedlich fraß, neckten die Papageien wenig später die Besucher und „klauten“ deren Kopfbedeckungen, natürlich nur auf Geheiß von Michael und Matthias Bussenius. Die beiden haben nach 4228 Vorstellungen ihre Showkarriere an den Nagel gehängt, der Beschäftigung mit den Tieren aber werden sie die Treue halten. Was die 119 Spaziergänger mit Applaus bedachten. Nach der kleinen Showeinlage ging es weiter, vorbei an den Sittichen und Graupapageien zu den Berberaffen. Die zu füttern, war zwar für die Besucher etwas schwieriger als bei den Kamelen, aber dafür lustiger.

Der kurzweilige Rundgang endete am Greifvogelhospital. „Ein Tiergarten hat ja neben der Präsentation und Information auch wissenschaftliche und tierschützerische Aufgaben“, erklärte Michael Bussenius. So werden dank der finanziellen Unterstützung durch die Manteufel-Stiftung verletzte Greifvögel gesundgepflegt. 80 Tiere waren es im vergangenen Jahr, wobei die Erfolgsquote für eine Wiederauswilderung bei 85 Prozent liege. „Oft sind die Tiere sehr schwer verletzt, da freuen wir uns über jedes Prozent in dieser Quote.“