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Parkseminar Gartenträume werden wahr

Das 15. Parkseminar des Vereins Gartenträume hat am Wochenende rund 120 Teilnehmer nach Ballenstedt und auf die Roseburg bei Rieder gelockt.

Von Ingmar Mehlhose 10.10.2017, 06:00

Ballenstedt/Rieder l Bereits zum 15. Mal hatten der Verein Gartenträume und das für die historischen Anlagen in Sachsen-Anhalt gebildete Netzwerk am letzten Wochenende zu einem Parkseminar gebeten.

Gut 120 Interessenten aus elf Bundesländern folgten der Einladung. Von Freitag bis Sonntag konnten sie im Ballenstedter Schlosspark und auf der Roseburg im Ortsteil Rieder erleben, wie die Kleinode fachlich kompetent gehegt werden.

Parkbesitzer, Denkmalpfleger, Gärtner, Touristiker und Naturschützer engagierten sich gemeinsam beim Gehölzschnitt zur Freilegung von Wiesen, Altbäumen und Sichtachsen, dem Entfernen von Wildwuchs, Neuan- oder Umpflanzungen wie Sträucher und Rosen sowie der Sanierung von Brücken und Trockenmauern. Begleitend dazu wurden Fachvorträge angeboten.

So zum Beispiel über den Schlosspark Ballenstedt, der durch den Künstler Peter Joseph Lenné (1789-1866) zu einem Meisterwerk der Gartenkunst des 19. Jahrhunderts geformt worden war.

Ebenso wurde Wissenswertes über die Roseburg vermittelt. 1907 von dem Berliner Theaterarchitekten Bernhard Sehring geschaffen, ist sie bis heute eine märchenhafte Anlage mit Putten, Brücken, Mosaiken und einer Wasserachse.

Im Jahr 2000 hatte das Land Sachsen-Anhalt ein bisher einzigartiges Vorhaben auf den Weg gebracht. Stellvertretend für die rund 1000 Gartendenkmale wurden die schönsten und bedeutsamsten Parkanlagen in einem Netzwerk zusammengefasst. Seit Beginn des Jahres 2006 werden sie unter einem eigenen Logo vermarktet.

Die derzeit 43 darin vereinten historischen Anlagen wurden ausgewählt, weil sie die Geschichte der hiesigen Gartenkunst widerspiegeln – vom Barock bis heute. Außerdem stehen sie für verschiedene Typen. So werden Klostergärten ebenso gewürdigt wie botanische Gärten, Schlossparks und andere mehr.

Dazu zählen unter anderem die Klostergärten in Drübeck, die Schlossgärten in Blankenburg und Wernigerode, der Landschaftspark Spiegelsberge in Halberstadt, das Dessau-Wörlitzer-Gartenreich, der Elbauenpark in Magdeburg, das Europa-Rosarium in Sangerhausen, der Irrgarten in Altjeßnitz, der Brühl und der Abteigarten in Quedlinburg sowie das Schloss und der Schlosspark Dieskau. Das dritte Kriterium ist der Umstand, dass diese Refugien attraktive Ziele für Urlauber sind.

Für das Netzwerk stehen dabei eigenem Bekunden nach im Wesentlichen fünf Ziele auf der Agenda: Diese lauten:

* Wiederherstellung und Erhaltung,

* Verbesserung der Attraktivität für den Fremdenverkehr und wirtschaftliche Nutzung der Anlagen,

* Auf- und Ausbau der Gartenträume als als touristische Markensäule des Landes,

* Vermittlung von Gartenkunst und -denkmalpflege,

* Stärkung der Lobby für Parks und Gärten, um sie für künftige Generationen zu sichern.