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Party „Wir bringen Leben in die Bude!“

Im Dorfgemeinschaftshaus Nienhagen geht es zum Jahresende rund. Drei junge Männer aus der Region werden aktiv.

Von Christian Besecke 23.12.2016, 09:00

Nienhagen l Wenn es um Partys geht, dann hat der Saal in Nienhagen eine lange Tradition. Diese ist jedoch nach und nach in einen Dornröschenschlaf gesunken. „In diesem Jahr sieht es mit der Saalvermietung schon wieder etwas besser aus“, sagt Schwanebecks Bürgermeister Benno Liebner (CDU), der auch in dem Ortsteil Nienhagen wohnt. „Seit einiger Zeit sind wir bemüht, die Auslastung der Räumlichkeiten zu erhöhen, um damit als Stadt kostendeckender arbeiten zu können.“

Das sei zu DDR-Zeiten kein Thema gewesen. „Da fand hier nahezu bei jeder Gelegenheit eine Feier statt“, erinnert sich Liebner schmunzelnd. „Die Discos waren auch legendär.“ Bedauerlich sei der Fakt, dass im vergangenen Jahr nicht einmal eine Silvesterparty stattgefunden habe. „Diese Veranstaltung hatte eine lange Tradition“, sagt Liebner. „Der Zuspruch war eigentlich immer recht groß.“

Dem Stadtoberhaupt kam daher die Anfrage von drei jungen Männern aus der Region ganz recht. Max Könnecke (21 Jahre alt), Lars von Kielpinksi (20) und Hagen Preuße (26) wurden beim Bürgermeister vorstellig und erkundigten sich wegen einer Vermietung.

„Ich bin Schwanebecker, daher wusste ich, dass der Saal verfügbar ist“, erzählt Könnecke. „Gemeinsam mit Lars, der sogar noch in Nienhagen wohnt, und Hagen Preuße haben wir eine Idee entwickelt.“ Die Drei wollen wieder „Leben in die Bude“ bringen. „Unsere Eltern und Verwandten haben oft von den ,alten Zeiten‘ geschwärmt“, berichtet Max Könnecke weiter. „Da war für uns klar: Wir wollen diese Zeiten wieder aufleben lassen.“

So soll es am Sonntag, 25. Dezember, eine Disco geben, bei der Hits aus den 80er- und 90er Jahren sowie aktuelle Songs zu hören sind. Silvester ist ein ähnlicher Ablauf geplant. „Es sind dann natürlich auch passende Partylieder dabei, zusätzlich gibt es ein kleines Programm“, versichert der aus Quedlinburg stammende Hagen Preuße. Er kümmert sich um die Logistik des Unternehmens. Zuvor war er schon drei Jahre lang im Osterwiecker „Heimspiel“ aktiv und hat die AMG-Events in Halberstadt betreut. „Für mich ist so eine Party absolutes Neuland“, gesteht er. „Bislang hatte ich eher mit Techno zu tun.“ Max Könnecke hat bei drei Veranstaltungen im Schwanebecker Volkshaus mitgewirkt. Lars von Kielpinski betritt als Einheimischer Neuland. Motiviert sind die Drei auf jeden Fall.

„Das Konzept klingt schon einmal ganz gut“, sagt der Bürgermeister. „Ich denke, die drei Jungs sollen einfach mal beweisen, was sie drauf haben. Klappt alles, dann können wir durchaus über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit reden.“ Das sei letztendlich auch im Interesse der Stadt. „Wenn ich das Jahr 2016 Revue passieren lasse, dann hat sich in Sachen Vermietung sicherlich einiges getan“, resümiert Liebner. „Regelmäßige Veranstaltungen wären nicht nur für die Bevölkerung ein Gewinn.“

Das sehen die drei jungen Männer ebenso. „Wir gehen das Vorhaben mit in der Region bekannten Discjockeys an“, erläutert Max Könnecke. „Weihnachten spielt DJ Lutz aus Schwanebeck auf und Silvester sorgt DJ Jürgen aus Wernigerode für die Stimmung.“

Den Standort finden die Veranstalter optimal. „Quasi direkt vor dem Haus hält der Zug“, beschreibt Lars von Kielpinski. „Da können die Leute aus Richtung Halberstadt ganz bequem zu uns kommen und auch wieder abreisen.“ Damit nichts unliebsames geschehen kann, haben sich die Drei zudem eine professionelle Security ins Haus geholt.

„Wir sind schon ganz aufgeregt“, gibt Hagen Preuße zu. „Die Plakate hängen und der Vorverkauf läuft auch. Karten gibt es in Schwanebeck bei der Fleischerei Bendler und beim Halberstädter Jeansdealer.“ Zu Silvester werde man auch entsprechende Appetitshäppchen im Angebot haben. „Die Leute sollen ja schließlich eine Weile mit uns durchhalten“, wirft Max Könnecke scherzhaft ein. „Weihnachten öffnen wir um 21 Uhr und Silvester um 19 Uhr die Pforten.“

Könnecke lobt zudem die Zusammenarbeit mit der Stadt und der Verbandsgemeinde Vorharz. „Bei meinen Behördengängen wurden mir viele nützliche Tipps mit auf den Weg gegeben“, schildert er. „Man hat gemerkt, dass unsere Idee auf Interesse gestoßen ist.“ Das Vertrauen wolle man nicht enttäuschen. Hagen Preuße blickt schon ein wenig weiter voraus. „Ich könnte mir künftig weitere Partys vorstellen, die wir hier in spontaner Abfolge abhalten.“ Das Unternehmen gehen die Drei übrigens als reine Privatleute an.