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Pfarrer Anulf Kaus Angekommen in Halberstadt

Die Evangelische Gemeinde Halberstadt hat seit Februar wieder zwei Pfarrer. Arnulf Kaus hat die Aufgabe übernommen und Ideen im Gepäck.

06.07.2017, 08:10

Halberstadt l Dass er jetzt so viele Kollegen hat, ist eine neue Erfahrung für Arnulf Kaus. Seit Februar ist er in der Evangelischen Kirchengemeinde Halberstadt als Pfarrer beschäftigt. Vorher war er für fünf Orte rund um Wegeleben zuständig und als „Hauptamtlicher“ allein unterwegs. „Hier trifft man auf Kollegen mit viel Erfahrung und Kreativität“, sagt Kaus, der unter anderem für die fast versteckt liegende Johanniskirche zuständig ist. Im alten Pfarramt im Westendorf hat er sein Domizil. Mitten im Grünen, mitten in der Stadt. Ideal, wie er sagt.

Das gemeinsame Arbeiten genießt er, nimmt Anregungen auf und bringt Eigenes ein. Nicht nur das Luther-Musical, das mit viel Erfolg in der Region Ost des Kirchenkreises auf die Beine gestellt worden war und in Kooperation in Halberstadt weiter gespielt und aufgeführt wurde sowie beim kleinen Kirchentag in Magdeburg. Noch ist nicht ganz klar, ob diese Kooperation eine einmalige Angelegenheit bleibt oder nicht.

Zusammenarbeit zu pflegen, ist ihm wichtig, da spürt er als Dazugekommener auch in der Stadtgemeinde noch Bedarf. So sei schade, sagt Kaus, dass das Frühlingsfest am Moritzplan augenscheinlich doch eher als Treffen der ehemaligen Moritzgemeinde gewertet wird. Dabei bieten Familienzentrum und Kirche tolle Möglichkeiten, wirklich gemeinsam zu feiern, sich innerhalb der nun einen Stadtgemeinde weiter anzunähern und besser kennenzulernen. Kaus weiß aber auch, dass solche Prozesse Zeit brauchen.

Die verschiedenen Kirchen in der Stadt bieten mit ihren Eigenheiten gute Gelegenheiten, unterschiedliche Angebote zu unterbreiten, die auch eher kirchenferne Menschen ansprechen könnten. Wichtig ist für Kaus dabei, die Gemeinde zu motivieren, sich mit Ideen und Vorschlägen einzubringen.

Erlebt hat er solches Engagement bereits. Begeistert berichtete er von einem Vater, der die Idee einbrachte, eine Pfadfindergruppe aufzubauen. „Kinder lassen sich ganz anders ansprechen als Erwachsene und auch das Basteln, das auf Bäume Klettern, das Feuermachen hat doch etwas mit uns, mit der Schöpfungsgeschichte und dem Evangelium zu tun“, sagt Kaus, selbst Vater von zwei sieben und zehn Jahre alten Kindern.

Kaus war nie Pfadfinder, hat diese Form der Jugendbewegung bei anderen kennengelernt. Die eher in der katholischen Kirche verortete Pfadfinder-Idee gibt es aber auch in der evangelischen Kirche. Nun könnte es bald also in Halberstadt solch eine Gruppe mit den typischen schwarzen Zelten geben, die die Natur erkunden – in der Realität, mit einfachen Werkzeugen, ganz ohne virtuelle Anreize und Bildschirme. Die Wölflinge, wie die Kleinen in der Pfadfinderschaft heißen, werden von Jugendlichen betreut. Zwei junge Leute, die Pfadfinder waren, haben sich für diese Aufgabe bereits bei Pfarrer Kaus gemeldet. „Ganz von selbst, das finde ich toll“ sagt Kaus. Kinder zur Selbstständigkeit zu befähigen, sei ein wichtiger Ansatz in der Arbeit der Pfadfinder, ebenso wie die Selbstorganisation, der faire Umgang miteinander und die Hilfe für andere. Wer Lust hat, dabeizusein, kann sich bei Pfarrer Kaus im Westendorf 20 melden.