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Projekte Der Winterkirche ein Stück näher

Die Idee zu einer Winterkirche in Zillys Stephanuskirche gibt es schon lange. Dank einer Spende ist man dem Ziel näher gekommen.

Von Mario Heinicke 15.06.2018, 14:00

Zilly l Vorstandssprecher Hans-Heinrich Haase-Fricke und Daniel Dörfler von der Harzer Volksbank sind mit einer Spende über 10.000 Euro im Gepäck nach Zilly gekommen. Zahlreiche Einwohner und Vertreter der Kirchengemeinde um Ratsvorsitzende Petra König nahmen an der feierlichen Übergabe teil.

Vor dem Einbau der Winterkirche ist aber noch ein dringlicheres Bauvorhaben nötig. Das Dach muss erneuert werden, auch ein Stück Giebelwand am 1839 fertiggestellten Schinkel-Bau ist zu sanieren. Viel Geld also, das die Kirchengemeinde benötigt. Die Spende der Volksbank-Stiftung ist dafür ein wichtiger Baustein. Voriges Jahr hatte die Kirchengemeinde über eine Fernsehaktion bereits 70.000 Euro im wahrsten Sinn des Wortes eingespielt. Vom Kreiskirchenamt stehen weitere 10.000 Euro bereit.

Volksbanksprecher Haase-Fricke bedankte sich bei den engagierten Zillyern, die sich um den Erhalt der Kirche kümmern. „Es ist heute nicht selbstverständlich, sich für eine Kirche einzusetzen.“ Er sei auch im kirchlichen Glauben erzogen worden und erinnere sich noch gern an seine Konfirmandenzeit, die ihm viel für das spätere Leben mit auf den Weg gegeben habe. Einiges habe er in seinem Leben gesehen, große Städte bereist. „Das Leben auf dem Dorf muss lebenswert bleiben, Stadt alleine reicht nicht aus“, betonte Hans-Heinrich Haase-Fricke. Er freue sich, mit Unterstützung der Stiftung in Zilly helfen zu können.

Als Dankeschön des Gemeindekirchenrates überreichte Gemeindepädagogin Michaela Beutel dem Vorstandssprecher eine selbstgefertigte Kerze der Kindergruppe. Darauf sind Luftballons aufgemalt und diese mit Fingerabdrücken der Kinder versehen. Darunter steht: „Danke“.

Mit den Worten „Der Kaffee ist fertig“ läutete die Kirchengemeinderatsvorsitzende Petra König nach dem offiziellen Teil eine gemütliche Gesprächsrunde bei Kaffee und Kuchen ein. Viel gab es zu erzählen zum Umbauvorhaben. Dazu lagen die Projektierungsunterlagen aus. So konnten sich die Gäste ein Bild machen, wie die Kirche später aussehen wird.

Im Kirchenleben musste zuletzt durch den Verkauf des Pfarrhauses viel improvisiert werden, für die kirchliche und die Jugendarbeit. So finden die Sitzungen bei Petra König statt, die Kindergruppe trifft sich bei Elke Hesselbach im Haus, und der Frauenkreis fand Unterschlupf in der katholischen Winterkirche – und alles funktioniert.

Dabei kann Petra König jederzeit auf das gute Team des Gemeindekirchenrates zurückgreifen. Mit dem Umbau des Gotteshauses werde sich dann alles zum Guten wenden, ist sie überzeugt.

Der Kirchenraum wird um ein Raster verkleinert, damit muss auch der Altar in den Kircheninnenraum versetzt werden. Auf der Ostseite des Gotteshauses ist dann Platz auf zwei Etagen. Dieser Teil der Kirche soll zu einem Gemeindezentrum ausgebaut werden, das später alle Vereine des Ortes nutzen können. In der unteren Etage ist ein großer Raum mit 40 Plätzen, einer Küche und einem barrierefreien WC vorgesehen. Ein Aufgang verbindet beide Geschosse. Oben finden ein Jugendraum oder Raum der Stille Platz. Weiter sind hier ein Abstellraum und das Archiv vorgesehen.

Viel hat Petra König dazu beigetragen, den Umbau der Stephanuskirche in Zilly voranzutreiben, so auch beim Beschaffen von Spenden und Fördermitteln. Wann genau der Baustart ist, steht noch nicht fest, es wird auch von der Bewilligung von Fördermitteln abhängen. Die Vertreter der Harzer Volksbank wollen das mehrjährige Bauvorhaben jedenfalls begleiten und spätestens zur Einweihung der Winterkirche wieder in Zilly sein.