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Projekte Kein Radweg an neuer Ortsumgehung

Radfahrer Peter Wind­hövel kritisiert, dass wichtige Radweg-Verbindungen zwischen Halberstadt und Quedlinburg nicht gebaut werden.

Von Jörg Endries 04.10.2019, 06:00

Halberstadt l Fahrradfahrer mahnen an, dass der Radweg­ausbau im Verlauf der neuen Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben in weiten Teilen auf der ­Strecke bleibt beziehungsweise wichtige Anschlüsse für eine durchgehende Befahrung fehlen würden. Zu den Kritikern gehört Peter Windhövel aus Veltensmühle bei Halberstadt.

Millionen investieren Bund und Land Sachsen-Anhalt derzeit in die Ertüchtigung des Straßennetzes in der Region. Allein für den Bau der Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben sind Ausgaben in Höhe von 37,5 Millionen Euro vorgesehen. In etwa zwei Monaten soll die neue B 79 komplett vom Anschluss an der B 81 zwischen Halberstadt und Emersleben bis zum Abzweig Westerhausen hinter Harsleben befahrbar sein.

„Ein toller Radweg ist entlang der B 79 vom Abzweig Westerhausen in Richtung Quedlinburg entstanden. Doch wie erreichen Radtouristen aus Halberstadt oder von der B 81 kommend diese Ausbau­strecke“, fragt Peter Windhövel. Ihm sei außerdem ein Rätsel, wie man von dort über Harsleben nach Halberstadt mit dem Rad gelangen soll. Entlang der neuen 7,5 Kilometer langen neuen Ortsumfahrung Halberstadt-Harsleben würde kein Fahrradweg bestehen. Weder entlang des bereits im vergangenen Jahr fertiggestellten Abschnitts der Ortsumfahrung bei Harsleben noch entlang des zweiten im Bau befindlichen Abschnitts der neuen B 79 bis zur B 81 ist ein Radweg gebaut worden, kritisiert Peter Windhövel. ­Wobei das Sinn machen würde, weil entlang der Bundesstraße zwischen Halberstadt und Gröningen durchgehend ein Fahrradweg verläuft.

„Auch wenn man von Emersleben über die Landstraße 24 oder von Halberstadt nach Harsleben fährt, ist Schluss. Man kommt nicht über die neu angelegten ‚Feldwege‘ entlang der Ortsumgehung weiter, nur bis zur zweiten Brücke“, so Peter Windhövel. Lediglich Insider würden wissen, dass man, um nach Quedlinburg mit dem Rad zu kommen, in Richtung Klus fahren und beim Sitz des Technischen Hilfswerks ­Halberstadt abbiegen muss, um am früheren ­Militärgelände vorbei auf den neu angelegten Radweg zu gelangen. Peter Windhövel schlägt vor, Hinweisschildern anzubringen bevor die neue Radfahr-Saison 2020 beginnt. „Schade, dass bei einer solch aufwendigen Planung nicht an uns Radfahrer gedacht wurde“, bedauert er.

Mit dem Bau des neuen Radweges von der B 79 ab Abzweig Westerhausen bis nach Quedlinburg soll eine durchgehende Radwegverbindung zwischen Quedlinburg und Halberstadt realisiert werden, informiert auf Anfrage Michael Schanz, Regionalbereichsleiter West der Landesstraßenbaubehörde in Halberstadt.

„Die Radverkehrsführung zwischen Quedlinburg und der Einmündung der Kreisstraße nach Westerhausen (K 1322) erfolgt dabei im Anschluss an den bereits bestehenden Radweg an der Anschlussstelle der A 36 als straßenbegleitender Radweg“, so Michael Schanz. Die Weiterführung vom Bauende an der Kreisstraße würde über den gegenüberliegenden Wirtschaftsweg zunächst etwa 500 Meter parallel zur neuen Trasse der Ortsumgehung ­Halberstadt-Harsleben erfolgen. Von dort aus gelangen Radfahrer zur westlichen ­Rampe des ­Brückenbauwerks für den Wirtschaftsweg, dem sogenannten „Panzerweg“, über die Ortsumgehung, erklärt der Behördenchef. „Am Ende der östlichen Rampe besteht die Möglichkeit, über einen neu errichteten Anschluss den Bereich der ehemaligen B 79, jetzt Wirtschaftsweg, Harsleben zu erreichen.“ Nach dem Passieren der Ortsdurchfahrt Harsleben entlang der Landesstraße L 24 würde man im Bereich des Ortsausgangs zu den beidseitig bestehenden Radwegen nach Halberstadt (Richtung Quedlinburg gilt entsprechendes in umgekehrter Reihenfolge) gelangen.

„Es ist vorgesehen, die wegweisende Beschilderung für die beschriebene Radverkehrsführung mit Fertigstellung des Bauvorhabens zu realisieren“, betont Michael Schanz.