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Radweg Betonpiste verbindet Harzstädte

Ab Ende November 2019 besteht die Möglichkeit, bis Halberstadt mit dem Drahtesel durchzufahren.

Von Jörg Endries 05.11.2019, 03:00

Halberstadt/Quedlinburg l Mit dem Fahrrad von Quedlinburg durchgehend nach Halberstadt und umgekehrt radeln, sicher auf einem eigenen Weg und nicht gemeinsam mit Pkw und Lkw auf der vielbefahrenen B 79. Das ist nicht mehr länger ein Traum vieler Fahrradfahrer, sondern ab Ende November Realität. Dann wird das letzte noch fehlende Teilstück zwischen der A 36 bei Quedlinburg und dem Abzweig Westerhausen bei Harsleben fertiggestellt sein, informiert Hilmar Klietz, Fachbereichsleiter Straßenbau bei der Landesstraßenbaubehörde Regionalbereich West in Halberstadt.

„Anfang Mai ist der Startschuss für die Bauarbeiten ­gefallen, ab 29. November soll der neue Fahrradweg befahrbar sein“, berichtet Hilmar Klietz. Der 2,50 Meter breite Betonweg, plus jeweils einen halben Meter Bankett auf jeder Seite, verläuft wenige Meter neben der Bundesstraße und ist insgesamt 4,7 Kilometer lang.

Die Landesstraßenbaubehörde (LSBB) investierte 1,2 Millionen Euro in den Bau der Trasse. Dazu kämen noch einmal knapp 500.000 Euro, die die Stadtwerke Quedlinburg sowie der Trink- und Abwasserzweckverband Nordharz im Zuge des Wegebaus für die Verlegung neuer Ver- und ­Entsorgungsleitungen ausgegeben haben, so Marcus Franke, Mitarbeiter der Landesstraßenbaubehörde.

Problemlos ist der für den Bau des Fahrradweges notwendige Grunderwerb über die Bühne gelaufen, sagt Hilmar Klietz. „Die daran beteiligten Landwirte stimmten dem Verkauf ihres Landes zu. Das ist nicht immer der Fall und zieht dann Bauvorhaben von der Planung bis zur Umsetzung in die Länge“, so der Fachbereichsleiter.

„Ein größeres Problem gab es trotzdem, an dessen Beseitigung momentan für alle Passanten sichtbar gearbeitet wird“, sagt Marcus Franke. In Teilen wird das nagelneue Betonband zwischen dem ­Autobahnanschluss und dem Abzweig Westerhausen mithilfe eines Presslufthammers wieder aufgebrochen. „Risse bildeten sich in einigen Bereichen. Die müssen beseitigt werden“, sagt Marcus Franke. Die Fachleute vermuten, dass die alle drei Meter in den Beton gesägten Fugen, die den Wärmeabfluss gewährleisten, zu spät angelegt wurden, und der vor Ort frisch verarbeitete Beton daher Risse bekam, erläutert Hilmar Klietz.

Vereinzelt nutzen Fahrradfahrer bereits den neuen Weg, obwohl er derzeit noch eine Baustelle ist, sagt Hilmar Klietz. In erster Linie erfolgen noch Arbeiten im Randbereich. So wird unter anderem in Münchenhof ein Geländer montiert, Büsche und Bäume links und rechts neben dem Fahrradweg gepflanzt. „Es werden auf 18 377 Quadratmetern Radwegnebenflächen und Entwässerungsmulden zur Etablierung eines artenreichen, weitestgehend grünlandähnlichen Bestandes, Saatgutmischungen aus heimischen standortgerechten Gräsern und Kräutern ausgesät“, so Hilmar Klietz.

Zur Auflockerung der Grünflächen und Belebung des Landschaftsbildes werden an den Stellen, an denen die Grünflächen aufgrund der Verschwenkung des Radweges von der B 79 weg großflächiger sind, ­Heckenpflanzungen auf 390 Quadratmetern (141 Sträucher) aus heimischen, standortgerechten Strauch-Gehölzen angelegt.

Der neue Fahrradweg füllt eine Lücke zwischen Quedlinburg und Halberstadt. Bislang reichte er von der Weltkulturerbestadt nur bis zur Auto­bahnanschlussstelle. Mit dem Bau der Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben ist ein weiteres neues Teilstück des Radweges in Richtung Halberstadt entstanden. „Vom Abzweig Westerhausen ist ein zweispuriger Feldweg in Richtung Harsleben gebaut worden. Der mündet auf der ehemaligen B 79, die mit dem Bau der Ortsumgehung zurückgebaut wurde“, sagt Hilmar Klietz. Über Harsleben würden Fahrradfahrer dann problemlos über den vorhandenen Radweg in Richtung Halberstadt ­gelangen.