Geschichte der deutschen Teilung Reservisten auf Grenzlandmarsch bei Osterwieck
Mit Zeitzeugen am früheren Eisernen Vorhang im Okertal unterwegs.

Wülperode/Göddeckenrode. - Der zweite Harzer Grenzlandmarsch führte die Bundeswehr-Kameradschaft Harzvorland entlang des früheren Eisernen Vorhangs zwischen Wülperode und Göddeckenrode. Ihr Vorsitzender, Stabsfeldwebel d. R. Denis Löbner, begrüßte dazu unter den 22 Teilnehmern auch ehemalige Grenzschützer, die damals auf Seite der DDR beziehungsweise BRD ihren Dienst geleistet hatten.
„Im Mittelpunkt der historischen Wanderung stand das Gedenken an die Öffnung der innerdeutschen Grenze am 9. November 1989“, berichtete Horst Gleuel als einer der Teilnehmer. Die Organisation habe in den Händen von Oberstleutnant d. R. Dirk Heinemann gelegen, dem Bürgermeister der Stadt Osterwieck (SPD).
Die rund zehn Kilometer lange Marschstrecke führte zunächst vom Heim des Wülperöder 1000-Jahre-Vereins zum Grenzdenkmal zwischen Wiedelah und Wülperode. Dort sind noch etwa 60 Meter Streckmetallzaun sowie ein Kraftfahrzeugsperrgraben erhalten. Das Denkmal umfasst mehrere Informationstafeln sowie die nachgebildete Grenzsäule Nr. 905 aus Stahl, die jedoch nicht am ursprünglichen Standort steht.
Im Anschluss folgte die Gruppe dem Harzer Grenzweg zur Heimatstube in Göddeckenrode. Während des Marsches erinnerte Dirk Heinemann, der in Wülperode aufgewachsen ist, an prägende Ereignisse in diesem Grenzabschnitt, darunter mehrere Fluchten und ein Kfz-Unfall. „Ehemalige Grenzschützer aus Ost und West berichteten eindrucksvoll von ihren persönlichen Erfahrungen im Grenzdienst“, so Helmut Gleuel.
Auch der Ortsbürgermeister von Wülperode, Jörg Altenburg (parteilos), nahm am Marsch teil. In der von ihm betreuten Heimatstube erhielten die Teilnehmer vertiefende Einblicke in die Geschichte von Göddeckenrode, in das Leben in den Grenzorten sowie in die einstigen Standorte der DDR-Grenztruppen in Göddeckenrode und Wülperode.
Nach dem Rückmarsch klang der Tag in Wülperode mit einem kameradschaftlichen Beisammensein und weiteren Gesprächen aus. Dafür dankte die Reservistenkameradschaft Harzvorland dem Verein 1000 Jahre Wülperode sowie der Landesgruppe Sachsen-Anhalt des Reservistenverbandes.
Der Landesgeschäftsführer, Oberstleutnant d. R. Andreas Meyer, nahm persönlich an der Veranstaltung teil und unterstützte die Initiative der Grenzwanderung.