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Rettungsdienst Assistent heißt jetzt Sanitäter

Der Landkreis Harz ist zehn Jahre alt geworden. Die Fusion 2007 bedeutete zugleich Wandel, auch beim Rettungsdienst.

22.07.2017, 23:01

Wernigerode l Knapp 150 Mitarbeiter hat der Eigenbetrieb Rettungsdienst derzeit, sagt deren Chef Michael Werner. Mit den Kollegen von den mit Leistungen beauftragten Hilfsorganisationen sind es sogar 240.

Dort hat sich beim Fachpersonal eine entscheidende Änderung ergeben. Mit Wirkung zum 1. Januar 2014 wurde in Deutschland der Notfallsanitäter eingeführt. Er löst den Rettungsassistenten als Berufsbild ab.

Damit soll die Kompetenz der Beschäftigten erhöht werden. Werner: „Seit 2015 bilden wir selbst aus.“ Der Eigenbetrieb bekommt jährlich drei Lehrstellen von den Krankenkassen bewilligt. Die praktische Unterweisung findet im Wernigeröder Sitz des Unternehmens statt. Zur Berufsschule müssen die Azubis nach Halle/Saale fahren. Der Leiter: „Der Beruf des Assistenten wird irgendwann weg sein.“ Die ihn derzeit noch ausübenden Mitarbeiter haben die Möglichkeit, sich bis zum 31. Dezember 2020 nachzuqualifizieren.

Ein Abbau der Notfallarztkapazitäten als ein vom Gesetzgeber erhoffter Effekt ist allerdings aus seiner Sicht bislang nicht erreicht worden. Ein weiterer Punkt, der negativ ins Gewicht fällt, ist die Entwicklung der Krankenhaus- landschaft. Michael Werner: „Blankenburg, Ballenstedt und Elbingerode haben die Erstversorgung verloren.“ Der Rettungsdienst fährt somit nur noch die Klinikstandorte Halberstadt, Wernigerode und Quedlinburg an.

Unabhängig davon muss sich die Belegschaft demnächst auf neue Systeme einstellen.

So wird bis 2019 ein automatisches Notrufsystem für Pkw eingeführt. Michael Werner: „Das ist organisatorisch und finanziell ungeheuer aufwändig.“ Zudem soll bald die elektronische Abrechnung per Chipkarte der Patienten gleich im Rettungswagen möglich sein.