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Richtfest für Feuerwehrhaus Rohrsheimer mit großer Vorfreude auf den Herbst

Eine weitere Etappe beim Neubau des Rohrsheimer Feuerwehrhauses ist zurückgelegt. Das Richtfest konnte gefeiert werden. Die Vorfreude auf den Herbst ist groß.

Von Mario Heinicke 21.05.2021, 17:28
Der Richtkranz kündet von einer weiteren Bauetappe am Rohrsheimer Feuerwehrhaus. Von links: Ortswehrleiter Felix Böhm, Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ, Zimmerermeister Clemens Esche, der den Richtspruch hält, und Ortsbürgermeister Hans-Jörg Gifhorn, der zuvor den letzten Nagel ins Holz eingeschlagen hatte.
Der Richtkranz kündet von einer weiteren Bauetappe am Rohrsheimer Feuerwehrhaus. Von links: Ortswehrleiter Felix Böhm, Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ, Zimmerermeister Clemens Esche, der den Richtspruch hält, und Ortsbürgermeister Hans-Jörg Gifhorn, der zuvor den letzten Nagel ins Holz eingeschlagen hatte. Foto: Heinicke

Rohrsheim - Wie lange die Rohrsheimer um ein neues Feuerwehrgebäude gerungen haben, wissen sie schon gar nicht mehr. Über die Jahre gab es ein Auf und Ab der Gefühle. „Manchmal haben wir schon gar nicht mehr dran geglaubt“, blickte Wolfgang Puff, der frühere, 14 Jahre lang amtierende Wehrleiter zurück.

Doch nun steht die Gebäudehülle. Bald wird die Zeit vorbei sein, da die Kameraden bei Einsätzen ihre Fahrzeuge und Ausrüstung von drei Standorten im Dorf abholen müssen, mitunter wertvolle Minuten verloren gehen. Und die Einsatzkräfte werden nicht mehr in klamme Stiefel und Jacken steigen müssen, weil ihre Garage über keine Heizung verfügt.

Bald also werden die 22 Einsatzkräfte, darunter vier Frauen, alles unter einem Dach vorfinden. Drei Garagenstellplätze für das Löschfahrzeug, einen Kleinbus und die Feldküche, die die Rohrheimer für den Katastrophenschutz beherbergen und bedienen. Warme Umkleide- und Sanitärräume, auch eine Werkstatt für kleinere Reparaturen. Und natürlich einen Schulungsraum.

Mit dem neuen Haus verspricht sich der 2019 ins Amt gekommene Wehrleiter Felix Böhm einen Aufschwung für die Rohrsheimer Feuerwehr. „Wir wollen die Jugendfeuerwehr wieder aktivieren“, berichtete er. „Ein Kamerad ist bereit, diese Aufgabe zu übernehmen.“ Allerdings benötigt er noch eine spezielle Ausbildung dafür, doch Lehrgänge finden derzeit wegen der Corona-Pandemie genauso wie Dienstabende nicht statt.

Corona ist auch ein Thema beim Bau des Feuerwehrhauses. Die Pandemie hat den Baufortschritt ebenso wenig beflügelt wie der Winter. Dennoch hält die Stadt Osterwieck als Auftraggeber an der geplanten Fertigstellung zum Oktober fest, wie Bau-Fachbereichsleiter Detlef Schönfeld berichtete.

Das Richtfest am Donnerstagnachmittag fand eigentlich etwas verspätet statt. Das Dach ist bereits geschlossen, um keine weiteren Verzögerungen zuzulassen. Aber nachdem bereits eine richtige Grundsteinlegung ausfallen musste, sollte dieser öffentliche Akt des Richtfestes stattfinden.

Aktuell größtes Bauvorhaben der Stadt Osterwieck

Zumal es mit einem Volumen von 650.000 Euro das aktuell größte Investitionsvorhaben der Stadt ist und dafür über 300.000 Euro Fördermittel vom Land fließen.

Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (Buko) erinnerte zudem daran, dass die Stadt im Vorfeld ein marodes Wohngebäude mit Nebengelass abreißen ließ für weitere 176.000 Euro, von denen die Kommune 123.000 Euro gefördert bekam. Die Bürgermeisterin sprach beim Richtfest deshalb von einer „doppelten Freude“, denn das Grundstück war zuletzt nur noch ein Schandfleck gewesen, der nun beseitigt ist.

Rohrsheims Ortsbürgermeister Hans-Jörg Gifhorn (Wählergemeinschaft) erinnerte daran, dass das Abrissobjekt ursprünglich zu einem 1876 erbauten Dreiseitenhof gehört hatte. Schon vor Gründung der Einheitsgemeinde habe man Gedanken gemacht, was aus diesem desolaten Grundstück werden solle. Ausgangspunkt für den jetzigen Neubau auf diesem Grundstück sei die Brandschutz-Risikoanalyse aus dem Jahr 2015 gewesen. „Die Freude ist sehr groß“, unterstrich Hans-Jörg Gifhorn.

Im Vorfeld des Richtfestes hatte der Dardesheimer Frank Juska noch eine Schatulle verschlossen, die eine Rohrheimer Festschrift vom Ortsjubiläum, Münzen sowie zahlreiche Zeitungsbeiträge über die Vorgeschichte, auch die Debatten im Stadtrat über das Bauvorhaben beinhalten. Die Schatulle soll später im Mauerwerk hinter einer historischen Steinplatte aus dem Abrissgebäude Platz finden. Die Sandsteintafel ist mit Mitteln des Rohrsheimer Fördervereins restauratorisch aufgearbeitet worden.

Wichtig für den Brandschutz im Dorf ist auch die Zisterne, die auf dem Feuerwehrgrundstück installiert wird. Sie bietet 50 Kubikmeter Löschwasser. Im Außenbereich entstehen 21 Pkw-Parkplätze. Diese Zahl entspricht den Sitzplätzen in den Einsatzfahrzeugen. Hinterm Gebäude wird ein Übungsplatz für die Feuerwehrleute entstehen.

Das  künftige  Rohrsheimer Feuerwehrhaus von der Rückseite betrachtet. Links der Verwaltungsteil mit dem künftigen Eingang und rechts der  höhere Garagenteil.
Das künftige Rohrsheimer Feuerwehrhaus von der Rückseite betrachtet. Links der Verwaltungsteil mit dem künftigen Eingang und rechts der höhere Garagenteil.
Foto: Heinicke