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Kreisstadt des Landkreises Harz braucht Millionen für Bauvorhaben Sanierungsstau an Halberstädter Schule

Von Jörg Endries 26.11.2023, 09:00
Die Grundschule „Freihherr Spiegel“ in Halberstadt befindet sich seit Jahrzehnten  in einem schlechten Zustand.
Die Grundschule „Freihherr Spiegel“ in Halberstadt befindet sich seit Jahrzehnten in einem schlechten Zustand. Foto: Jörg Endries

Halberstadt. - Die längst überfällige Sanierung der größten Grundschule der Kreisstadt soll nun auf den Weg gebracht werden. Dafür stellt die Stadtverwaltung derzeit die Weichen. Dass die Grundschule „Freiherr Spiegel“, in der 295 Mädchen und Jungen unterrichtet werden, ein Sanierungsfall ist, ist kein Geheimnis. Die Fassade des Gebäudes ist von Rissen gezeichnet, Teile des Putzes haben sich gelöst. Damit niemand verletzt wird, steht am Schulhaus seit drei Jahren ein Bauzaun. Der Finanz- und der Stadtentwicklungsausschuss haben das Projekt in dieser Woche bereits abgesegnet, in der kommenden soll das Stadtparlament grünes Licht geben.

Dennoch hängt alles noch am seidenen Faden − der Finanzierung. Immerhin beträgt die Gesamtbausumme nach den neuesten Planungen 8,81 Millionen Euro. Geld, das die Stadt nicht allein aus eigener Kasse bezahlen kann, und die daher auf eine Förderung angewiesen ist. Das bestätigt Halberstadts Oberbürgermeister Daniel Szarata (CDU) am gestrigen Freitag auf Nachfrage. „Schlüssel für das Gelingen des Vorhabens ist die Erschließung von zwei Förderprogrammen des Landes Sachsen-Anhalt, sagt er (Info-Kasten).

Positive Signale

Das notwendige Eigenkapital sei diesmal nicht das Problem. „2018 stolperte die Stadt noch über den Fakt, dass man keinen bestätigten Haushalt hatte. Daher scheiterte das Vorhaben“, so Daniel Szarata. Die Kommune habe jetzt positive Signale erhalten, dass zur Finanzierung des Eigenanteils in Höhe von 2,91 Millionen Euro Kredite aufgenommen werden können. „Dann passt alles zusammen und kein anderes Projekt in der Kreisstadt ist gefährdet“, betont der Oberbürgermeister. Er sieht keine Gefahr, dass die Fördertöpfe angesichts der Haushaltsprobleme der Bundesregierung gestrichen werden könnten. „Beides sind Programme des Landes. Wenn doch, könnte uns das natürlich das Genick brechen, wovon ich − wie gesagt − nicht ausgehe.“

Zum Fahrplan sagt Szarata, geplant sei, dass das Land Anfang 2024 die Investitionsbank beauftragt, die Schulbaurichtlinie umzusetzen. „Sobald das losgeht, sind wir die ersten, die Anträge stellen.“ Dann könne es sofort an die Umsetzung gehen, weil die Stadt die fertigen Pläne in der Schublade liegen habe. Das 2018 eingereichte Sanierungskonzept werde reaktiviert. Damals wurde eine komplette Planung zur Sanierung des Gebäudes erstellt und vom Bau- und Liegenschaftsmanagement des Landes Sachsen-Anhalt geprüft und bestätigt. Damit wären die Planungskosten von damals in Höhe von 296.000 Euro letztendlich nicht in den Sand gesetzt worden. Ob das Bauvorhaben 2024 noch starten kann, liegt am Verlauf der Ausschreibung der Baugewerke.

Kosten explodiert

Einen gravierenden Unterschied zu 2018 gibt es allerdings: Die Baukosten sind immens gestiegen. Die geplanten Gesamtausgaben zur energetischen Sanierung der Grundschule betrugen damals etwa 4,6 Millionen Euro. Die beantragten Fördermittel lagen bei etwa 2,2 Millionen Euro. Damit haben sich die Kosten bis heute fast verdoppelt.

Tatenlos blieb die Stadt an der Grundschule seitdem nicht. Die Kommune hatte in den zurückliegenden Jahren ein Budget von gut einer Million Euro zur Verfügung. 848.700 Euro gab das Land Sachsen-Anhalt an Fördermitteln, 181.900 Euro stellte die Kommune bereit. Mit dem Geld wurden unter anderem die Sporthalle der Grundschule saniert, das Schulgebäude erhielt ein neues Dach, weil es durch einen Orkan 2018 stark beschädigt wurde, sowie eine neue Brandmeldeanlage.