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Schachfest Spiel der Könige in all seinen Facetten

Das Ströbecker Mai-Schachturnier ist wohl das älteste in Deutschland. Zum 55. Mal trafen sich mehr als 200 Aktive im Schachdorf.

Von Dieter Kunze 29.05.2017, 07:00

Ströbeck l Die Organisatoren des Ströbecker Mai-Schachturniers haben wieder einmal alles richtig gemacht: Die Turniere waren hochklassig besetzt, die Vorführungen gut besucht – und das Wetter spielte auch wieder mit. Während in den beiden Sälen 53 Mannschaften um den Sieg und den Aufstieg in die nächst höhere Leistungsklasse kämpften, erfreuten sich bei strahlendem Sonnenschein zahlreiche Gäste am kulturellen Rahmenprogramm auf dem Platz am Schachspiel.

Das wurde am Sonnabendvormittag von den Jüngsten aus der Kindertagesstätte eröffnet und mit Schulleiter Volker Heinold an der Gitarre erfreuten die älteren Kinder die Gäste. Dazu trugen auch die Schüler der Musikschule Fröhlich unter Leitung von Kerstin Völzke bei.

Schulmaskottchen Chessy alias Nele Schulz aus der vierten Klasse erinnerte an einige wichtige Stationen der örtlichen Schachgeschichte.

Wohl zum letzten Mal eröffnete Reinhold Gädecke, der im September 80 Jahre alt wird, den Kampf an den Brettern. Er war seit 1996 Turnierleiter und wurde vom Vorstand des Schachvereins Ströbeck ehrenvoll aus der Funktion verabschiedet. Gleich drei Mannschaften aus den Niederlanden gehören zu den Stammgästen, hob er stolz hervor. Im nächsten Jahr kann das Schachturnier in Wijk aan Zee auf 80 Jahre zurückblicken, das sei eine weltweit einmalige Tradition, hoben die Gäste hervor. „Aber auch wir stehen ganz oben auf der Beliebtheitsskala“, betonte Gädecke. Auch diesmal sei ein Internationaler Schachmeister dabei, Roven Vogel, U-16-Weltmeister.

Ströbecks Ortsbürgermeister Jans Müller (SPD) hatte am Morgen die Bretter zum Turnier freigegeben. Diese Geste komme immer gut an, hieß es bei Teilnehmern.

Für die Höhepunkte sorgten in der Mittagspause die Mitglieder des Ströbecker Lebendschachensembles. Moderator Joachim Borgmann und Tochter Amina sorgten beim Publikum für die nötigen Überleitungen und Erläuterungen zur Geschichte des Schachs im Ort. Das Gedicht vom „Kleinen Ort mit großer Geschichte“ machte dies deutlich.

Schließlich führten die Ensemblemitglieder das traditionelle Spiel in seinen Facetten vor. Traditionell dürfen dabei zwei Schachexperten mit lebenden Figuren ein kurzes Spiel absolvieren. Diesmal standen sich dabei Roven Vogel, U-16-Weltmeister und Internationaler Meister sowie Johannes Westermann vom Sparkassen-Team Kamp-Lintfort, Gewinner des Ströbecker Wanderpokals 2016, gegenüber. Letzterer gab schließlich auf. „Ich habe keine Übersicht mehr", verriet der Verlierer.

Viel Beifall gab es dann für die Vorführungen der Schachtanzgruppen. Unterdessen warb der Moderator um Nachwuchs für den Schachsport im Dorf. „Ob Jung oder Alt, alle Interessierten können sich montags ab 16 Uhr zum Training in unserer Sporthalle melden“, lud Joachim Borgmann ein.