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Schuljubiläum Wandel der Albert-Schweitzer-Schule

Mit Spielen und kurzem Festakt feierten Schüler, Lehrer und Freunde der Albert-Schweitzer-Schule Halberstadt deren 135-jähriges Bestehen.

Von Sabine Scholz 03.06.2018, 01:01

Halberstadt l Als Heinrich Plättner 1883 die ersten zwei Hilfsschulklassen an der Volksschule I in Halberstadt eröffnete, ahnte er sicher nicht, dass er damit den Grundstein für eine neue Schule legte. Heute trägt die Förderschule den Namen Albert Schweitzers und gehört mit zu den ältesten und größten ihrer Art im Land Sachsen-Anhalt.

Die Schule hat sich ändernden gesellschaftlichen Anforderungen gestellt und ist in ihrer Geschichte oft umgezogen – bis es 1993 erstmal ein eigenes Gebäude nur für „die Schweitzers“ gab. Im März 1993 konnten Kollegium und Schüler den vom Landkreis Halberstadt finanzierten Neubau an der Juri-Gagarin-Straße in Besitz nehmen. Seither ist der Landkreis Träger, mit der Kreisfusion 2007 der Landkreis Harz.

Rund 125 Schüler von Klassenstufe 1 bis 9 lernen hier, unterrichtet von 15 Pädagogen, die fest am Haus sind und noch einmal ebenso viele, die in den Schulen des Landkreises Kindern mit besonderem Förderbedarf zur Seite stehen, die inklusiv beschult werden. Deshalb gibt es auch keine eigene Einschulungsklassen mehr, manche Kinder wechseln im Laufe ihrer Grundschulzeit zu den Schweitzers, weil hier individueller auf ihren Bedarf an Förderung und Unterstützung eingegangen werden kann, wie Schulleiterin Simone Schmidt berichtete.

Die Schulleiterin begrüßte am Freitag Vertreter aus Landesschulamt, Kreisverwaltung, Caritas sowie Eltern und ehemalige Kollegen, die gemeinsam mit der Schulgemeinschaft das Jubiläum feierten. Dazu hatte der Chor Lieder einstudiert, Premiere feierte das Schweitzer-Geburtstagslied, das alle gemeinsam sangen und eine kurze Theaterszene aus dem Schulleben vor 200 Jahren. Dafür war die Klasse 7b extra ins Schulmuseum nach Gernrode gefahren, um sich zu informieren. Und so traten die Kinder denn auch mit alten Ranzen auf und der Lehrer schwang noch den Rohrstock. Auch die anderen Klassen stellten in den Fluren und Klassenzimmern die Ergebnisse ihrer Projektarbeiten aus, die sich die Besucher nach dem kurzen Festprogramm, das mit dem Auftritt der Trommelgruppe endete, ansahen.

Derweil konnten die Schüler auf dem Hof die Angebote des Spielmobils der Landessportjugend nutzen. Dessen Anwesenheit hatte der Förderverein der Schule organisiert. Den gibt es seit September 2012, im Vergleich zur Schulgeschichte also erst seit Kurzem. Der Verein unterstützt lernbehinderte Kinder in ihrem Lern- und Sozialumfeld der Förderschule, ergänzt und verbessert durch seinen Einsatz Hilfsmittel für die Schüler, unterstützt Projekte der Klassen.

Dass man seit 25 Jahren einen festen Standort mit eigenem Gebäude hat, wurde am Freitag ebenso gefeiert. „Wir haben eine Umzugstradition, die erst 1993 endete“, sagte Simone Schmidt. So sind die Standorte in der Gleimstraße, am Dom­platz, an der Plantage und im Ostflüger der Käthe-Kollwitz.Schule belegt. Ein weiterer Umzug sei erstmal nicht zu erwarten, denn mit 120 bis 130 Schülern habe man eine solide Größe, die in den kommenden Jahren stabil bleiben dürfte. Denn auch mit dem Bemühen um mehr Inklusion sei eine Förderschule ,wie die Schweitzer-Schule eine ist, nicht überflüssig geworden, das habe man auch im Land erkannt. Hier könnten die speziell ausgebildeten Lehrer intensiver daran arbeiten, die individuellen Fähigkeiten der Schüler zu entwickeln, so Schmidt.