Halberstadt l Die Kreisstadt erhält eine neue Aufnahmestation für Fundtiere. Im Rathaus Halberstadt sind am Mittwoch für das Projekt der Rolf P. C. und Edith Maria Manteufel-Stiftung die Weichen gestellt worden. Stiftungsvorsitzender Dr. Michael Haase und Timo Günther von der Stadtverwaltung haben für die Investition eine Vereinbarung unterzeichnet. Die 2001 gegründete und mittlerweile in Halberstadt ansässige Stiftung engagiert sich für den Natur- und Tierschutz und hat bereits mehrere Projekte mit insgesamt 55 000 Euro gefördert.
Spätestens im Frühjahr soll der Um- und Ausbau eines desolaten Gebäudes auf dem Gelände der Fundtierunterkunft im Tiergarten Halberstadt beginnen. "Die Rolf P. C. und Edith Maria Manteufel-Stiftung stellt für das Vorhaben 10 600 Euro zur Verfügung", informiert Michael Haase. Zum Einsatz kommen außerdem 2315 Euro an Spendengelder, die die Stiftung ursprünglich für ein anderes Projekt gesammelt hat, so Michael Haase. "Eigentlich wollten wir in der Fundtierunterkunft für etwa 18 000 Euro einen neuen Freilauf für Hunde bauen. Dafür haben wir das Geld erhalten." Kurzfristig habe die Stiftung das Projekt jedoch gestrichen, weil der Bedarf momentan nicht da sei. "Ich hoffe mal, dass das ganz im Sinn der Spender ist", sagt Michael Haase.
"Fundhunde werden in der Regel schnell wieder vermittelt. Also benötigen sie keinen Auslauf in der Einrichtung", begründet der Stiftungschef. Daher konzentriere man sich auf das Vorhaben Aufnahmestation. In dieser Erstanlaufstelle für Tiere in Not sollen Katzen, Hunde und andere Tiere, die in der Stadt herrenlos aufgegriffen werden, untergebracht werden. Dort besteht die Möglichkeit zu untersuchen, ob die Tiere krank oder inwieweit sie bereits sozialisiert sind, um sie mit anderen Tieren halten zu können. Tierpfleger Florian Hartmann, der ebenfalls im Vorstand der Stiftung tätig ist, betont, dass in der Station kranke Tiere auch gesund gepflegt werden können. Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Kameraden der Feuerwehr Halberstadt, die die Fundtiere im Stadtgebiet sicherstellen, rund um die Uhr Zugang zur neuen Aufnahmestation haben. Die Stadt Halberstadt, die für die Fundtierunterkunft zuständig ist, will das Vorhaben nach Kräften unterstützen, so Timo Günther. Unter anderem mit dem Wissen der in der Verwaltung tätigen Baufachleute.
Außerdem unterstützt die Stiftung 2018 ein Projekt des in Halberstadt ansässigen Rotmilanzentrums, das sich dem Schutz des gefährdeten Greifvogels widmet. Ein Horst soll mit einer Videokamera ausgerüstet werden, mit deren Hilfe man die Vögel rund um die Uhr beobachten kann. Etwa 5000 Euro stellt die Stiftung dafür zur Verfügung. Auf einer Webseite im Internet kann jedermann die Bilder sehen. Bislang gibt es allerdings noch ein Problem, sagt Michael Haase. "Wir suchen nach einer Lösung, um die Kamera dauerhaft mit Strom versorgen zu können." Er zeigt sich optimistisch, dass es eine Lösung geben wird.