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Sie hütet einen besonderen architektonischen Schatz, die Liebfrauengemeinde in Halberstadt. Dabei hilft ihr seit 25 Jahren ein Verein.

Von Sabine Scholz 18.09.2018, 01:01

Halberstadt l Die einzige viertürmige romanische Basilika Mitteldeutschlands mit ihren einzigartigen, noch in der originalen Farbgebung zu bestaunenden Figuren der Chorschranken, steht in Halberstadt. Die Liebfrauenkirche ist ein ganz besonderer Schatz, einer, dem sich auch Menschen zugetan fühlen, die mit der Zugehörigkeit zu einer Glaubensrichtung vielleicht nichts am Hut haben oder anderen Konfessionen angehören.
Dass das so ist, belegt unter anderem die Tatsache, dass sich viele Menschen in den vergangenen 25 Jahren für den Erhalt der romanischen Basilika eingesetzt haben. 719.415 Euro sind in diesem Zeitraum vom Kirchbauverein für Bau- und Restaurierungsarbeiten zur Verfügung gestellt worden. So wurde die Dacheindeckung ebenso unterstützt wie die Restaurierung der Barbarakapelle, der Guss einer neuen Glocke oder die Restaurierung des Taufbeckens.
1993 gegründet, zählte der Kirchbauverein zwischenzeitlich 131 Mitglieder, aktuell sind es 51, wie Reinhard Beck berichtet. Der Diakon der evangelisch-reformierten Gemeinde hatte in den Anfangsjahren den Vereinsvorsitz inne, den dann für viele Jahre Horst Scholke übernommen hatte. Seit vergangenem Jahr ist Beck wieder in dieser Rolle aktiv. Und hatte eine Idee, die auch Pfarrerin Elfi Runkel spannend findet. "Wir haben nicht nur den Förderverein, sondern auch einen festen Freundeskreis", sagt die Pfarrerin. Seit knapp einem Jahr kann man Freund/in der Gemeinde werden. "Damit baut man eine geregelte Beziehung zur Gemeinde auf, ohne selbst Gemeindemitglied zu sein", erklärt Runkel. "Wir wollten jenen, die uns ohnehin auf verschiedenen Ebenen unterstützen, eine verbindlichere Möglichkeit des Miteinanders geben", so Beck.
Die Gemeinde wird von vielen Ehrenamtlichen unterstützt. Sei es im Tansaniakreis, sei es beim zweimal im Jahr stattfindenden Kirchenputz, sei es bei der Begegnungsreihe "All together now" oder dem Empfangsdienst für Geflüchtete am Bahnhof, sei es beim Besuchsdienst oder im Seniorenkreis.
Diese ehrenamtliche Arbeit ist ein weiterer besonderer Schatz der Gemeinde, der zum Gemeindefest am kommenden Sonntag gewürdigt werden soll. Gemeinsam mit dem Kirchbauverein, der die bauliche Rettung des romanischen Kleinods ermöglicht, wird von 14 bis 17 Uhr in der Kirche gefeiert. Mit Gottesdienst, den Elfi Runkel leitet und bei dem Gerhard Miesterfeld predigt, mit gemeinsamem Kaffetrinken im Kirchenschiff, bei dem Grußworte von der Landeskirche ebenso zu hören sein werden wie vom Tourismusverband des Landes. Dessen Geschäftsführerin Bärbel Schön hat zudem die Finanzierung für das zum Fest gehörende Konzert des Compenius-Blechbläserquartetts in die Wege geleitet.