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Stadtbild Müllhalde Freizeitklub Salut

Unglaublich, aber wahr: Mitten in einem Halberstädter Wohngebiet und in Nachbarschaft zu einer Schule befindet sich eine Schrott-Immobilie.

Von Jörg Endries 21.03.2018, 00:01

Halberstadt l Zerschlagene Fenster, überall liegt Dreck und Müll herum, Brand­spuren und Verfall – der ehemalige Freizeitklub „Salut“ ist eine Problem-Immobilie in Halberstadt. Das Areal befindet sich an der Grünen Mitte Halberstadts, einer von der Stadt vor Jahren angelegten Fußgängerzone zwischen Juri-Gagarin-Straße und Wilhelm-Trautewein-Straße. In direkter Nachbarschaft zur Spiegel-Sekundarschule und zu erst vor Kurzem aufwendig sanierten Wohnhäusern.

Passanten und Anwohner regen sich über diesen Schandfleck auf und finden es skandalös, dass sich niemand um das verwaiste Gebäude beziehungsweise um das Areal kümmert, so die Kritik am Lesertelefon der Volksstimme.

Das Grundstück, auf dem sich Ratten wohlfühlen könnten, ist nicht nur mit Müll bespickt, dort befindet sich ein Schrottplatz. Auf dem Hof stehen zwei uralte Pkw. Ob die Rostkarossen bereits an Inkontinenz leiden und Öl ins Erdreich sickert, ist unklar, aber durchaus möglich.

Dem Ordnungsamt Halberstadt seien die Hände gebunden, solange vom Gebäude selbst keine Gefahr ausgeht, informiert dessen Ordnungsamt-Chef Ralf Fleischhauer. Für die Beseitigung von Müll und Dreck sei der Eigentümer zuständig. Wer das ist, ist unklar. Der ehemalige Betreiber des Klubs sei es nicht mehr, wie er gegenüber der Volksstimme versicherte. Einen Namen wollte er nicht nennen.

Der ist der Stadtverwaltung bekannt, allerdings darf diese ihn aus Datenschutzgründen nicht nennen, sagt Stadtjustiziar Timo Günter. Der Fall Freizeitklub sei mit dem Klubhaus vergleichbar. „Beides sind Schandflecke, und die Stadt hat keine Möglichkeit einzugreifen, weil die Immobilien Privateigentum sind“, so Günter. Die Verwaltung habe das Problem aber auf dem Schirm, und man sucht nach Wegen für eine Lösung.

Das zeitgleich mit dem Wohngebiet in den 1970er Jahren errichtete Gebäude befand sich anfänglich in städtischem Besitz. In den 1990er Jahren ist es nach der Volksstimme vorliegenden Informationen in privaten Besitz übergangenen. Bis vor etwa drei Jahren wurden Haus und Grundstück noch als Freizeitklub genutzt. Dann musste der Besitzer Insolvenz beantragen. Eine Zwangsversteigerung scheiterte, wie der Lokalredaktion berichtet wurde.