Stadtordnung Gassi-Gänger im Visier

Die Halberstädter gehen unterschiedlich mit dem Thema Sauberkeit um. Stadt und Polizei kontrollieren seit Jahren gemeinsam Gassi-Gänger.

09.07.2017, 23:01

Halberstadt l Der Collie schaut neugierig auf, als sich Ralf Fleischhauer und Gerhard Meyer nähern. Der Hund bleibt dicht bei seinem Frauchen. Die Hundehalterin sitzt entspannt im Schatten eines Baumes und genießt den Sommertag. Ralf Fleischhauer stellt sich vor und kontrolliert, ob sich eine Steuermarke am Halsband des Hundes befindet. Auch ob die Besitzerin eine Tüte dabei hat, um den Kot des Tieres aufzunehmen, interessiert den Chef der Ordnungsabteilung der Stadt Halberstadt. Er ist heute selbst mit unterwegs auf Hundestreife, wie die Mitarbeiter die regelmäßigen Touren gemeinsam mit der Polizei nennen.

„Wir bekommen etwa zehn Termine für einen Monat genannt“, sagt Polizeihauptmeister Gerhard Meyer. Der Regionalbereichsbeamte schafft gemeinsam mit seinen Kollegen für sechs bis acht Hundestreifen im Monat Platz im Terminkalender. „Dabei ist das Ansprechen der Hundeführer Sache des Ordnungsamtes. Wir begleiten nur und werden dann tätig, wenn der Angesprochene seinen Namen und seine Adresse nicht nennen will“, erklärt Meyer.

Bei den gemeinsamen Touren werden zwar vor allem die Gassi-Gänger in den Blick genommen, weil das Thema Hundehaufen regelmäßig für Ärger bei den Halberstädtern sorgt. Denn nicht jeder, der einen Hund spazieren führt, kümmert sich um die Hinterlassenschaften des Vierbeiners an seiner Leine. An die muss der Hund laut Stadtordnung im gesamten Stadtgebiet, nur an den Randgebieten gibt es sogenannte Freilaufzonen für Hunde. Die Bemühungen mehrerer Hundefreunde, auf dem Platz an der ehemaligen Friedensschule eine zusätzliche Fläche zu schaffen, auf der Hunde ungehindert herumtollen können, sind bislang nicht von Erfolg gekrönt.

Die Hundehaufen auf Gehwegen und Wiesen sind ein Dauerthema, ebenso wie illegale Müllablagerungen, sagt Ralf Fleischhauer. Deshalb achten sowohl Mitarbeiter vom Ordnungsamt als auch Regionalbereichsbeamte bei den Streifengängen auf solche Art der Stadtverschmutzung.

An diesem Sommertag haben die beiden Streifengänger das Stadtgrün im Blick. An manchen Stellen müssen Büsche gestutzt werden, deren üppiges Grün zu weit in den Straßenraum ragt. Alles, was die Sicht von Verkehrsteilnehmern beeinträchtigen kann, ist eine potenzielle Gefährdung.

Ob Unkraut in den Rabatten wuchert, interessiert die beiden Männer – zumindest von Berufs wegen – an diesem Tag weniger. Aufmerksame Anwohner hingegen schon. Die ärgern sich, wie am Hohen Weg, über Unkrautbüsche, die die Rosen fast zu überwuchern drohen.