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Stadtrat Kita-Sanierung beschlossen

In der Halberstädter Kita „Sonnenschein“ verhinderte die Feuerwehr einen größeren Brand. Der Ostflügel musste gesperrt werden.

Von Jörg Endries 06.09.2019, 10:28

Halberstadt l Die Sonne scheint derzeit nur in einer Gebäudehälfte der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in Halberstadt. Ein Wassereinbruch in der Osthälfte und ein daraus resultierender Schmorbrand in der Elektroverteilung verdeutlichten bereits im Dezember 2018, dass das 1982 erbaute Haus dringend saniert werden muss. In der Stadtverwaltung Halberstadt stellte man dafür in den zurückliegenden Monaten die Weichen. Finanz- und Stadtentwicklungausschuss stimmten dem Vorhaben bereits zu. Zünglein an der Waage war am gestrigen Donnerstag der Stadtrat.

Die Stadtverwaltung will die Betreuungseinrichtung zukunftssicher machen und am Standort festhalten. Der Fahrplan für die Teilsanierung des in die Jahre gekommenen Hauses liegt auf dem Tisch. 340 000 Euro sind für die Umsetzung erforderlich. Dafür wird das komplette Dach erneuert, außerdem erfolgt eine Komplettsanierung der elektrischen Anlagen im gesamten Haus. Obwohl die Kreisstadt angesichts eines mehrere Millionen Euro umfassenden Haushaltsdefizits finanziell derzeit nur eingeschränkt handlungsfähig ist, stimmte das Parlament am gestrigen Donnerstagabend einstimmig für die Teilsanierung der Kindertagesstätte. „Wir beginnen noch in diesem Jahr mit der Erneuerung des Daches, der Rest folgt im kommenden Jahr“, so Jörg Wolansky von der Stadtverwaltung Halberstadt.

Die Zeit drängt, wenn man die Kindertagesstätte erhalten möchte, betonte der Baufachmann. Man sei noch einmal mit einem blauen Auge davon- gekommen. Dank des schnellen Einsatzes der Halberstädter Feuerwehr konnte der Schmorbrand gelöscht werden bevor großer Schaden entstand.

Trotz anschließend erfolgter Reparatur des Daches und der elektrischen Anlagen drang im Januar 2019 erneut Wasser ein, mehrere Relais schmorten durch. Daraufhin sperrte die Feuerwehr den kompletten Ostflügel der Kindertagesstätte. Denn die Gefahr, dass erneut Wasser ins Gebäude eindringt, selbst nach erfolgter Reparatur, konnte nicht ausgeschlossen werden. „Die auf dem Dach verlegte Folie ist 20 Jahre alt. Die Weichmacher sind raus, das Material ist dadurch spröde und reißt immer wieder“, erklärte Jörg Wolansky. Daher würden Reparaturen keinen Sinn machen und nur immer wieder Geld verschlingen. Außerdem würde permanent Brandgefahr bestehen. Ein Risiko, das niemand verantworten kann und will. Die Feuerwehr drohte auf Grund dessen schon mit dem Entzug der Betriebserlaubnis, so Jörg Wolansky während der jüngsten Tagung des Stadtentwicklungsausschusses.

Für die Kindertagesstätte bedeutete die Sperrung des Ostflügels vorerst eine Kapazitätsbeschränkung von möglichen 120 Kindern, die dort betreut werden können, auf derzeit 58 Mädchen und Jungen.

In der Kita ist die Freude groß, dass die Sonne bald wieder im gesamten Gebäude scheint. „Wir freuen uns schon darauf, dass wir ab dem kommenden Jahr unser pädagogisches Konzept wieder vollständig umsetzen können“, sagte Sabine Bögelsack-Gacksch. Sie leitet seit 2011 den „Sonnenschein“ und stellt die Sonnenseiten der 1982 eröffneten Kita heraus. Das große Gebäude biete ideale Bedingungen für die Kinderbetreuung. Außerdem zeichne es sich durch eine sehr große Außenanlage mit Spielplatz, einem großen Baumbestand und einem Garten aus, in dem die Kinder selbst Obst und Gemüse anbauen.