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Standesamt Trauung in Suderode möglich

Brautpaare haben in Osterwieck die Qual der Wahl. Mittlerweile gibt es vier Standesämter, in denen die Trauzeremonie vollzogen werden kann.

Von Konstanze Eichner 23.07.2018, 04:00

Suderode l Verliebte können sich ab sofort auch wieder in Suderode amtlich das Ja-Wort geben. Denn die kleine Kapelle des Dorfes wurde offiziell als Standesamt der Einheitsgemeinde Osterwieck gewidmet.

In der Kommune stehen damit insgesamt vier Standesämter für die Vermählung zur Auswahl. Das sind neben der ehemaligen Kirche in Suderode noch der Rittersaal des Bunten Hofes und der Schäfers Hof in Osterwieck sowie das Trauzimmer der Wasserburg Zilly.

Den besonderen Charme der kleinen Kapelle in Suderode hat Bürgermeisterin Ingeborg Wagenführ (parteilos) schon seit längerer Zeit im Auge gehabt. „Viele Paare haben immer wieder nach einem Ort für ihre Trauung gefragt, dessen Ambiente einer Filmkulisse gleicht“, berichtet sie. Die Kapelle sei daher etwas Besonderes, da auch der ursprüngliche Kirchenraum darin noch zu spüren ist. Zwar fehlen Altar und Orgel, aber sowohl die Kanzel als auch die Empore sind erhalten. Auch die Kirchenbänke stehen noch und bieten für etwa 50 bis 60 Personen Platz.

„Viele möchten gerne im Ambiente eines Kirchenraumes heiraten, können dies aber nur, wenn sie Kirchenmitglieder sind“, erklärt die Osterwiecker Standesbeamtin Julia Neckham. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, biete man in Suderode nun an, denn schon lange hat in der Kapelle kein Gottesdienst mehr stattgefunden. Mit der Wende wurde sie zu einem Gemeindeobjekt und danach als Standesamt genutzt. „2009 waren die letzten Eheschließungen in Suderode“, berichtet Julia Neckham weiter. Danach waren die Nachfragen für Trauungen in dem Objekt rückläufig und die Standesbeamten nutzen verstärkt die übrigen Trauzimmer in der Gemeinde. „Bis jetzt standen immer drei Standesämter der Einheitsgemeinde zur Verfügung“, erklärt Wagenführ.

Insgesamt könne man neben der Kirche in Suderode auch mit den anderen Standesämtern viele individuelle Wünsche der Hochzeitspaare ermöglichen. Die Suderoder Kapelle soll dabei nur in den Sommermonaten für Eheschließungen genutzt werden. Das ganze Jahr über kann beschaulich und im kleinen Kreis im Turmzimmer des Wasserschlosses Zilly und im Schäfers Hof geheiratet werden. „In Zilly ist Platz für 35 Personen, im Schäfers Hof für 25 Personen“, sagt Julia Neckham. „Viele möchten aber mittlerweile auch in einem größeren Rahmen und mit großer ­Gesellschaft die Zeremonie im Standesamt feiern. Daher gibt es mit dem Bunten Hof einen Ort, in dem maximal 80 ­Personen Platz finden“, erklärt sie.

Auch personell ist die Verwaltung für Hochzeiten gut aufgestellt. Vier Standesbeamtinnen übernehmen die Dienste der etwa 50 bis 60 Trauzeremonien im Jahr. Dabei sind bei weitem nicht alle Paare aus der Einheitsgemeinde. Viele der Heiratswilligen – etwa 40 Prozent – nehmen für die Hochzeit im Osterwiecker Raum eine längere Anreise auf sich. Für Julia Neckham, Anja Aßmann, Ingeborg Wagenführ und seit neuestem auch Steffi Kuhlmann ist diese Arbeit nicht nur eine Pflicht, sondern vor allem Erfüllung. „Es sind jedes Mal glückliche und unvergessene Momente, die man gemeinsam mit den Brautpaaren erlebt“, erklärt Ingeborg Wagenführ und betont: „Für uns ist der Beruf eine Berufung.“