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Straßenbau Straßenplan mit Kompromissen

Die Pläne für die Sanierung der Ortsdurchfahrt von Wegeleben liegen bereit. Der Start der Bauarbeiten ist jedoch noch nicht abzusehen.

Von Dieter Kunze 25.03.2020, 12:06

Wegeleben l Die Entwurfplanungen für den rund 1,6 Kilometer lange Abschnitt der Landesstraße 28 von der Einfahrt zum Einkaufsmarkt in der Harslebener Straße bis kurz vor der Bodebrücke stehen. Sie wurden bereits bei einer Ämterkonferenz vorgestellt und mit der Stadt sowie den Versorgungsträgern abgestimmt.

„Wir brauchen eine gewissen Kompromissbereitschaft, denn wegen des in manchen Bereichen begrenzten Platzes kann nicht alles normgerecht ausgebaut werden. Schließlich müssen sich neben Fahrzeugen in Bewegung auch die parkenden Autos, Fußgänger, Radfahrer, der Busverkehr und die Versorgungsträger den begrenzten Querschnitt der Straße teilen“, sagte Fachbereichsleiter Frank Jacobi von der Landesstraßenbaubehörde.

Auf Nachfrage der Volksstimme stellte er im Gespräch mit Heiko Wichert vom Sachgebiet Straßenplanung die bisher vorliegenden Projekte vor. Auch Bauamtsleiter Harald Brockelt von der Verbandsgemeinde Vorharz nahm daran teil. Schließlich soll das Vorhaben bei der nächsten Stadtratssitzung in Wegeleben mit den Abgeordneten beraten werden.

An der Ortseinfahrt aus Richtung Harsleben wird die Zufahrt zur Firma Etikon klar geregelt werden. Eine Bushaltebucht soll es nur nahe der Turnhalle geben. Für die Schüler der Grundschule ist in Richtung Harsleben ein Ausbau der Bushaltestelle an der alten Post direkt am Fahrbahnrand geplant, aber dank einer Querungshilfe für Fußgänger deutlich sicherer. Zudem wird es dort in Richtung Innenstadt eine Linksabbiegespur geben.

Hinter der früheren Malzfabrik ist geplant, den Rad- und Gehweg auszubauen. Vor dem Fabrikgebäude ist der Straßenabschnitt besonders eng, so dass kein eigener Radweg möglich ist. Da hier die Fahrbahn nicht in der Regelbreite von 6,50 Metern ausgebaut werden kann, muss es eine Vorfahrtsbeschilderung für die Begegnung mit Lkw geben.

Lange war über den Kreuzungsbereich nach Ditfurt diskutiert worden. „Für einen Kreisverkehr ist dort kein Platz“, erläuterte Wiechert. Da auch der Wedderstedter Weg zur Kiesgrube mit entsprechendem Schwerlastverkehr abzweigt, soll bei der Fahrbahngestaltung die Vorfahrtsregelung hervorgehoben und eindeutige Abbiegespuren eingerichtet werden. Für Fußgänger gibt es dann besondere Querungshilfen und die Wege am Friedhof werden ausgebaut.

Ein Problem stellen die alten Bäume im Bereich der Langen Reise dar. Hier wurde der frühere Graben größtenteils verrohrt und muss erneuert werden. „Die vorgeschädigten Bäume sind dort wohl nicht zu halten, denn bei den Bauarbeiten würden die Wurzeln bestimmt beschädigt“, erläuterte der Planer.

Harald Brockelt bestätigte, dass der Zustand des Kanals nicht bekannt sei und es hier eine gesonderte Planung für die Entwässerung geben müsse. Auch andere Leitungen seien hier verlegt worden. Ein Teil der maroden Trinkwasserleitung musste bereits erneuert werden. Auch die Anordnung von Parkplätzen wird in diesem Bereich noch geprüft.

Änderungen wird es auch am Bruchtor geben. Hier sollen die Bushaltestellen am Straßenrand mit einer neuen Mittelinsel neu ausgebaut werden. An der bisherigen Haltestelleninsel sind Pkw-Parkplätze vorgesehen.

Alle Fachleute sind sich einig, dass bei den teils beengten Straßenverhältnissen in der Ortslage alle Seiten mit Kompromissen leben müssen. Die Verkehrsbehörde müsse zum Schluss entscheiden, wo auf dem Gehweg eventuell das Radfahren erlaubt werden kann. Bei den Anliegerbeiträgen warten die Betroffenen sicher auf eine Neuregelung durch das Land.

Nach der Fachplanung werden die Unterlagen beim Ministerium in Magdeburg und beim Landesrechnungshof zur Prüfung vorgelegt. Nicht nur für die Stadt Wegeleben, die sich bei den Nebenanlagen finanziell beteiligen muss, stehen noch einige Fragezeichen. Auch die Vertreter der Landestraßenbauverwaltung können angesichts der Haushaltslage nicht einschätzen, wann es zu einem Start für die verschiedenen Bauabschnitte kommt.