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Straßensanierung Millionen für die Infrastruktur

Mehrere Millionen Euro will Halberstadt 2018 in die Sanierung von Straßen, Geh- und Radwegen sowie Straßenbeleuchtungen investieren.

Von Jörg Endries 26.01.2018, 00:01

Halberstadt l Die Infrastruktur der Kreisstadt soll 2018 weiter auf Vordermann gebracht werden. Das ist erklärtes Ziel der Stadt Halberstadt und damit im Haushaltsplan 2018 verankert. Dazu gehören Vorhaben, um Straßen, Geh- und Radwege sowie deren Nebenanlagen zu sanieren. „Teils führen wir Projekte zu Ende, die bereits 2017 begonnen wurden, beziehungsweise es werden neue begonnen“, informiert Jens Klaus, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung der Stadtverwaltung Halberstadt. Bei einigen Vorhaben, vor allem den großen finanzintensiven, sei die Kommune auf Partner und auf die Bewilligung von Fördermitteln angewiesen.

Mit im Boot sitzt die Kreisstadt unter anderem beim Ausbau der Magdeburger Straße. Seit 2017 wird dort geschachtet. Die in Verantwortung des Bundes liegende wichtige Verkehrsverbindung wird unter Federführung der Landesstraßenbaubehörde ­Sachsen-Anhalt ausgebaut. Versorgungsunternehmen wie die Halberstadtwerke und die Abwassergesellschaft haben sich angeschlossen und nutzen die Bauarbeiten, um neue Ver- und Entsorgungsleitungen in die Magdeburger Straße zu legen. „Die Stadt Halberstadt ist für den Ausbau der Fuß- und Radwege sowie für die ­Erneuerung der Straßenbeleuchtung zuständig“, erklärt Jens Klaus. Das heißt, dass die Kommune dort 290.000 Euro investiert. Spätestens Ende des Jahres soll dort der Verkehr wieder rollen.

Im Fokus steht seit einigen Jahren die Quedlinburger Landstraße. „Sollte die zuständige Landestraßenbaubehörde damit wie geplant 2018 beginnen, ist die Stadt mit etwa 850.000 Euro für den Ausbau der Nebenanlagen zwischen der Kreuzung am Helwig-Baumarkt bis zur Einfahrt E-Center dabei“, so der Fachbereichsleiter.

Eine völlig neue Straße entsteht im Eigenheimbaugebiet „Sonntagsfeld“ zu Füßen der Spiegelsberge. Der Bau der Straße „Im Goldbachtale“ wird mit 630.000 Euro veranschlagt (davon allein 180.000 Euro für die archäologische Grabung im Straßenbereich). Hintergrund: Das Areal ist bereits zur ­Steinzeit Siedlungsgebiet gewesen. Vor jedem Bauvorhaben haben daher Archäologen des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie den Vortritt. Die Kosten für Vermessung und archäologische Grabungen auf den 15 Baugrund­stücken ­betragen etwa 93.000 Euro. Die Kosten belasten jedoch nicht den städtischen Haushalt, sie werden aus dem Verkaufserlös der Grundstücke bezahlt, der im siebenstelligen Bereich liegt.

In Vorbereitung ist die Anbindung des Industriegebietes „Ost“ an die im Bau befindliche Ortsumgehung Halberstadt-Harsleben zwischen der B 81 und der B 79. Im Halberstädter Gewerbegebiet soll mit einer großzügigen Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt in Höhe von 90 Prozent ein Kreisverkehr entstehen. Die Investkosten liegen bei etwa 400.000 Euro. „Bislang warten wir aber noch auf die Fördermittelzusage“, betont Jens Klaus.

Ein neuer Geh- und Radweg ist für die Kühlinger Straße geplant. Anlass dafür ist die Fertigstellung der neuen HaWoGe-Wohn- und Geschäftshäuser. Eine Förderung des Wegebaus in Höhe von etwa 100.000 Euro sei ebenfalls beim Land Sachsen-Anhalt angemeldet, aber noch nicht bewilligt.

Einen Fördermittel-Antrag über 85.000 Euro habe die Stadt Halberstadt für den Ausbau des oberen Teils der Dorfstraße im Schachdorf Ströbeck gestellt, berichtet Jens Klaus. Im kommenden Jahr sollen alle Straßen im Sanierungsbiet des Halberstädter Ortsteils fertiggestellt sein.

Zu den Vorhaben, die 2017 begonnen und 2018 fertiggestellt werden, gehören die Sanierung der Westerhäuser Straße und des Grauen Hofes in der Altstadt. 453.848 Euro kostet der Ausbau der desolaten Westerhäuser Straße zwischen Bahnübergang und Kreuzung Hans-Neupert-Straße. Restarbeiten stehen dort noch aus. Das alte Kopfsteinpflaster der Westerhäuser Straße, das vor dem Einbau der neuen ­Bitumendecke geborgen wurde, verbindet beide Vorhaben. Es findet im Grauen Hof Verwendung. Das dort erst vor etwa 20 Jahren verbaute Pflaster weist große Abplatzungen auf und muss ausgetauscht werden. Die Mitte der 1990er Jahre verwendete chinesische Grauwacke hielt den Anforderungen nicht stand. Die Erneuerung koste trotz des Wiedereinsatzes der gebrauchten Pflastersteine 93.000 Euro.