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Tasse Kaffee Seine Nummer endet auf 112

Sein ganzen Leben dreht sich darun, anderen zu helfen. Robin Schwarzer ist beim THW und in der Feuerwehr aktiv. Ehrenamtlich.

Von Dennis Lotzmann 16.09.2016, 20:45

Halberstadt/Wernigerode l Manche Dinge fallen auf bei Robin Schwarzer. Zum Beispiel seine Mobilfunknummer. Die endet auf 112. Ein Zufall? „Eher nicht“, entgegnet der 23-Jährige mit breitem Grinsen. Er habe bei seinem Mobilfunkanbieter die Chance bekommen, die Nummer zumindest teilweise selbst zu kreieren. Und logisch, dass Robin Schwarzer diese Möglichkeit sofort nutzte und natürlich nicht den Bruchteil einer Sekunde lang überlegen musste, welche Ziffernfolge es unbedingt sein muss: 112, die Notrufnummer von Feuerwehr und Rettungsdienst. Schließlich schlägt Schwarzers Herz sowohl für die Feuerwehr als auch das Technische Hilfswerk (THW).

Damit ist eigentlich schon gesagt, wo der gebürtige Wernigeröder sich engagiert: Bei der THW-Ortsgruppe in Halberstadt und bei der Feuerwehr in Wernigerode. Und das nicht erst seit gestern.

Vor mittlerweile zwölf Jahren war sein bester Kumpel der Auslöser, mal bei den THW-Leuten vorbeizuschauen. Und es war, wie es immer so schön heißt, Liebe auf den ersten Blick. Robin Schwarzer leckte Blut, mischte fortan bei der THW-Jugend mit und wechselte später natürlich in die reguläre THW-Truppe.

Dort ist der heute 23-Jährige in erster Linie für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Die erste richtig große Bewährungsprobe? „Das Elbe-Hochwasser 2013. Damals war ich als Sachgebietsleiter Presse im Leitungs- und Koordinierungsstab des THW in Magdeburg eingesetzt. Das Hochwasser war schon ein einschneidendes Erlebnis.“

Was auch kein Zufall war. Robin Schwarzer studierte zu diesem Zeitpunkt bereits Sicherheit und Gefahrenabwehr in Magdeburg und war auf dem besten Weg, das persönliche Faible für THW, Feuerwehr und Blaulicht zum Beruf zu machen.

Was mittlerweile geschafft sei. Im August war die Ziellinie beim Studium erreicht, seit wenigen Tagen arbeitet Schwarzer als Sachbearbeiter in der Stabsstelle Brandschutz der brandenburgischen Stadt Ludwigsfelde. „Es macht Spaß“, berichtet er, wenngleich ein wenig Wehmut mitschwingt. Noch lieber hätte er direkt beim THW angeheuert – dort aber klappte es – bislang – noch nicht.

Gleichwohl bleibt der passionierte Hobbyfotograf sowohl der THW-Ortsgruppe als auch der Wernigeröder Feuerwehr treu. „Das sind nun mal meine Hobbys – meine Familie kennt mich nicht anders.“ Wobei das THW unterm Strich die erste Geige spielt. „Bei der Feuerwehr bin ich einfaches, aktives Mitglied, beim THW will ich mich nun weiter qualifizieren“, blickt der 23-Jährige ein Stück voraus. Nächstes Ziel seien die THW-Einsatzgrundlagen für das Ausland. „Ich möchte als Brandschutz-Fachkraft auf Auslandseinsätze gehen“, erklärt der Wernigeröder, den es so oft wie möglich in die Heimat zieht.

Was letztlich ebensowenig überrascht wie die Mobilfunknummer. Robin Schwarzer will dem THW auf Dauer verbunden bleiben. „Wenn man einmal seine Seele verkauft hat, gibt es keinen Weg mehr zurück“, sagt er lachend.