Halberstadt l Einen Namen hat es noch nicht, das Patentier der Initiative Sagenhafter Harz. Dafür ist dank des kleinen Waschbären die Idee für einen Malwettbewerb entstanden: Kinder sind aufgerufen, ein Bild zum Thema "Sagenhafter Harz" zu zeichnen. Zu gewinnen gibt es für sie und ihre Kindergartengruppe beziehungsweise Grundschulklasse eine Jahreskarte für den Halberstädter Tiergarten, kündigt Stefan Herfurth von der Initiative an.
Zusätzlich dürfen sich die Gewinner auf eine besondere Tour durch die Anlage in den Spiegelsbergen freuen. "Wir laden die Kinder zu einer Führung ein, bei der wir Sagen mit Bezug zu Tieren erzählen", informiert Carsten Kiehne, der Sagenhafter Harz initiiert hat. Und der Gewinner bekommt einen neuen Wegbegleiter: einen Waschbären aus Plüsch.
"Mit dem Waschbären ist es wie mit vielem im Harz: Er ist arg verkannt und wenig geschätzt", sagt Carsten Kiehne. Zu Unrecht. Er und seine Mitstreiter möchten nicht nur die Region, sondern auch den nachtaktiven Kleinbären ins rechte Licht rücken. "Er hat auch das Recht, gemocht zu werden", so der Sozialpädagoge.
Wie nützlich Waschbären sein können, beweist die Mutter des Bad Suderöders. Hildegard Kiehne, eine gelernte Erzieherin, arbeitet in der Freien Ganztagsschule in Neinstedt. Dort bietet sie heilpädagogische Reittherapie an - oft begleitet von drei Waschbären. "Die hat sie mit der Flasche großgezogen", berichtet Kiehne. Kein Wunder also, dass die Wahl für eine Patenschaft der Interessengruppe auf einen Waschbären gefallen ist.
Michael Bussenius, Zooinspektor im Halberstädter Tiergarten, freut sich über das Engagement für das Tier mit der charakteristischen schwarz gefärbten Gesichtsmaske. Die Kosten für Tierpatenschaften - 100 Euro sind es im Falle des Waschbären - kommen vollständig den Tieren zugute, betont er.
Im vergangenen Jahr wurden etwa 200 Patenschaften für Bewohner des Tiergartens übernommen. Damit die Paten "ihr" Tier so häufig besuchen können, wie sie wollen, erhalten sie eine Jahreskarte für die Freizeiteinrichtung. Dass Sagenhafter Harz seine Karte nun weiterreichen möchte, begrüßt Bussenius. "Soziale Zwecke unterstützen wir gern", so der Zooinspektor. Er wünsche sich, dass die Bilder, die beim Malwettbewerb eingereicht werden, auch Tiere zeigen.
Die Patenschaft haben die Sagenerzähler mit "Hutgeld" bezahlt. Dieses wurde bei einer Tour der Harzer Wandernadel gesammelt. Stefan Herfurth ist auch bei dieser Facebook-Gruppe sehr aktiv, die etwa alle drei Monate zu einer Wanderung einlädt. Für die Organisation des jüngsten Stammtisches, wie das Treffen genannt wird, war der Halberstädter verantwortlich.
Er und Carsten Kiehne führten etwa 85 Wanderer, die der Einladung gefolgt sind, durch die Halberstädter Klusberge. Beginnend vom Parkplatz in Richtung Helgolandfelsen ging es von der Teufelskanzel über die Schöne Aussicht, den Klusfelsen, den Fünf-Finger-Felsen zum Fliegerdenkmal und weiter zum Jagdschloss.
